DIHK erwartet weniger Wirtschaftswachstum

Fachkräftemangel inzwischen "Top-Risiko" in Firmen

DIHK erwartet weniger Wirtschaftswachstum

ge Berlin – Für deutsche Unternehmen ist der wachsende Fachkräftemangel inzwischen das “Top-Risiko”. Fast jeder zweite Betrieb sieht deswegen seine Geschäftsentwicklung beeinträchtigt, erklärte Martin Wansleben, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Dabei zeige die Herbstumfrage, dass der Bau und Dienstleister besonders große Personalprobleme hätten, während die Industrie von deutlichen Fachkräfteengpässen noch etwas verschont sei.Zudem führen maue Exporterwartungen sowie das Auslaufen des “Konjunktur-Dopings” durch Ölpreis und Wechselkurs zu einer sinkenden Zuversicht bei den befragten 27 000 Unternehmen. Dabei zeige die Umfrage, dass nicht die Anzahl der Pessimisten steigt, sondern der Teil der Optimisten zurückgeht, beobachtet Wansleben – “die Zuversicht lässt in allen Wirtschaftszweigen nach”.Der DIHK erwartet deswegen für 2017 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,2 % – wohingegen die Regierung von 1,4 % ausgeht. Deutlich besser entwickelt sich das laufende Jahr. Während der DIHK im Frühjahr noch ein Plus von 1,5 % prognostizierte hält er jetzt 1,9 % für möglich. Trotz der gebremsten Aussichten erwartet Wansleben im kommenden Jahr 450 000 zusätzliche Stellen, kaum weniger als 2016.Ein Grund für die mäßige Stimmung in den Betrieben sei der schwache Welthandel. Die deutschen Exporte dürften auch 2017 nur um 2 % zulegen – gerade einmal ein Drittel des seit der Wiedervereinigung erreichten durchschnittlichen Werts. “Weltweit fehlen noch immer Wachstumstreiber”, sagte Wansleben. Russland, die Türkei, Terror und Brexit bereiteten große Sorgen.