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Draghi kann sich über Gehaltsaufstockung freuen

Börsen-Zeitung, 19.2.2016 ms - Für EZB-Präsident Mario Draghi hat es im vergangenen Jahr ein kräftiges Gehaltsplus gegeben. Draghis Grundgehalt stieg 2015 von 379 608 Euro auf 385 860 Euro, wie aus dem gestern veröffentlichten Jahresabschluss der...

Draghi kann sich über Gehaltsaufstockung freuen

ms – Für EZB-Präsident Mario Draghi hat es im vergangenen Jahr ein kräftiges Gehaltsplus gegeben. Draghis Grundgehalt stieg 2015 von 379 608 Euro auf 385 860 Euro, wie aus dem gestern veröffentlichten Jahresabschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Das entspricht einem Plus von gut 1,6 %. Die Inflationsrate im Euroraum lag 2015 im Jahresdurchschnitt bei 0 % – trotz aller Bemühungen der EZB, die Teuerung anzukurbeln. Die EZB strebt mittelfristig knapp unter 2 % an. Neben dem Gehalt bekam Draghi laut EZB eine Aufwandsentschädigung und ihm wurde – statt einer Residenzzulage – ein Amtssitz zur Verfügung gestellt. Spitzenverdiener CarneyIm Vergleich zu den Spitzen anderer führender Notenbanken weltweit verdient Draghi damit zum Beispiel deutlich mehr als die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, die rund 200 000 Dollar im Jahr erhält – zu aktuellen Wechselkursen also rund 179 500 Euro. Er erhält aber deutlich weniger als der Chef der Bank of England, Mark Carney. Carney kam im Finanzjahr 2014/2015 auf insgesamt 879 773 Pfund. Das entspricht rund 1,1 Mill. Euro. Carneys Grundgehalt belief sich auf 480 000 Pfund.Bundesbankpräsident Jens Weidmann hatte 2014 ein Grundgehalt von 346 585 Euro erhalten und inklusive sonstiger Vergütung und Dienstaufwandsentschädigung insgesamt 428 392 Euro. Wie viel Weidmann im abgelaufenen Jahr verdient hat, wird bekannt, wenn die Bundesbank nächsten Mittwoch ihren Geschäftsbericht 2015 vorlegt.Draghis Stellvertreter, der Portugiese Vítor Constâncio, bekam laut dem EZB-Jahresabschluss für 2015 ein Grundgehalt von 330 774 Euro nach zuvor 325 392 Euro. Die restlichen Mitglieder im Direktorium – der Belgier Peter Praet, der Franzose Benoît Coeuré, der Luxemburger Yves Mersch und die Deutsche Sabine Lautenschläger verdienten 275 604 Euro (2014: 271 140 Euro). Auch für sie steht damit ein Plus von gut 1,6 % zu Buche. Alle Mitglieder des Direktoriums erhalten zudem eine Aufwandsentschädigung und eine Residenzzulage.Genauso viel wie die normalen Direktoriumsmitglieder – also 275 604 Euro – verdient die Französin Danièle Nouy, die Vorsitzende des Aufsichtsgremiums des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) bei der EZB ist. Insgesamt flossen an die bei der EZB beschäftigten Mitglieder des SSM-Aufsichtsgremiums – ohne das Gehalt von Lautenschläger – 635 385 Euro. Im Vorjahr hatte sich die Summe auf 508 589 Euro belaufen. Die Vergütung der Teilzeitmitglieder des Aufsichtsgremiums belief sich laut EZB 2015 auf 352 256 Euro (2014: 74 776 Euro).Die an die Mitglieder beider Leitungsgremien – also Direktorium und Aufsichtsgremium – gezahlten Zulagen und der für sie gezahlte Beitrag der EZB zur Kranken- und Unfallversicherung betrugen insgesamt 625 021 Euro (2014: 674 470 Euro). Mehr BeschäftigteInsgesamt beschäftigte die EZB Ende vergangenen Jahres 2 871 Mitarbeiter. Anfang 2015 hatte die Zahl bei 2 577 gelegen und Anfang 2014 bei 1 790. Dahinter steht insbesondere der Personalaufbau im Zuge der Übernahme der Bankenaufsicht Anfang November 2014. Entsprechend erhöhten sich auch die Personalaufwendungen. Für das Jahr 2015 beliefen sich die Personalaufwendungen auf knapp 441 Mill. Euro – nach gut 301 Mill. Euro im Vorjahr.