Einzelhändler hoffen auf Weihnachten
Einzelhändler hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft
Ifo-Geschäftsklima legt leicht zu − Durchwachsener Start in die umsatzträchtige Saison
ba Frankfurt
Die Einzelhändler in Deutschland blicken laut einer Ifo-Umfrage erwartungsvoll auf das eben angelaufene Weihnachtsgeschäft. Auch wenn die Umsätze relativ stabil bleiben sollen, wie der Einzelhandelsverband HDE vermutet, beurteilen sie insbesondere ihre aktuelle Lage besser als im Oktober. Und auch die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate haben sich − wenn auch auf niedrigem Niveau − etwas aufgehellt. Die Verbraucher müssen sich aber auf höhere Preise einstellen. Dem HDE-Konsumbarometer zufolge ist die Zuversicht des Einzelhandels gerechtfertigt: Die Verbraucherstimmung hat im Dezember erneut leicht zugelegt.
Das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel kletterte auf minus 22,1 Punkte, im Oktober waren es noch Minus 25,2 Zähler. „Die Rahmenbedingungen sind schwierig. Dennoch blicken die Einzelhändler etwas hoffnungsvoller auf das laufende Weihnachtsgeschäft“, sagt Ifo-Experte Patrick Höppner.
Überdurchschnittlich zeigt sich dabei das Geschäftsklima bei Autohäusern und Bekleidungsgeschäften. Bei Möbel- und Einrichtungshäusern, Fahrradläden sowie Lebensmittelhändlern ist die Stimmung hingegen trüber als im gesamten Einzelhandel.
Preiserhöhungen geplant
Laut Ifo planen die Einzelhändler für die nächsten Monate verbreitet mit steigenden Verkaufspreisen. „Besonders bei Lebensmitteln und Möbeln können sich die Verbraucher darauf einstellen, für das gleiche Produkt mehr an der Kasse bezahlen zu müssen“, sagt Höppner. Im Gegensatz dazu sollten Fahrräder günstiger werden. Auch für Autos und Unterhaltungselektronik werden wohl nur selten höhere Preise verlangt.
HDE Konsumklima steigt leicht
Allerdings zeigen sich die Verbraucher derzeit wenig geneigt, größere Anschaffungen zu tätigen. Laut HDE blicken sie „weiterhin mit Vorsicht in die Zukunft, die Konsumzurückhaltung überwiegt“. Im Vergleich zum Vormonat stagniert die Anschaffungsneigung, auch wenn sie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung etwas optimistischer und die Entwicklung des eigenen Einkommens sogar deutlich besser als zuletzt einschätzen. Da sie zunehmend mehr sparen wollen, könnte sich die Konsumzurückhaltung dadurch verstärken, mahnt der HDE: „Mit einer baldigen und spürbaren Erholung des privaten Konsums ist somit derzeit nicht zu rechnen.“ Auch in den ersten Monaten des neuen Jahres werde der private Konsum daher voraussichtlich als gesamtwirtschaftlicher Wachstumstreiber ausfallen. Dass sich wenige Wochen vor Weihnachten eine Aufhellung der Verbraucherstimmung abzeichnet, könnte aber „für leichte Impulse im Weihnachtsgeschäft sorgen“, erwartet der HDE.
Durchwachsener Start ins Weihnachtsgeschäft
Der HDE erwartet, dass die Einzelhandelsumsätze im November und Dezember um 1,3% zum Vorjahr auf insgesamt 121,4 Mrd. Euro zulegen. Der Start in das umsatzträchtige Weihnachtsgeschäft startete durchwachsen. „Obwohl es insbesondere am Samstag etwas besser als im Vorjahr lief, kommt die positive Entwicklung noch nicht in der Breite der Handelsunternehmen an“, hieß es zur HDE-Umfrage unter 276 Unternehmen. Überdurchschnittlich positiv sei die Lage bei größeren Betrieben mit über 2 Mill. Euro Jahresumsatz sowie bei Händlern in zentralen Innenstadtlagen und städtischen Vororten. Unter den einzelnen Branchen bewertete der Einzelhandel mit Unterhaltungselektronik, Uhren und Schmuck, Büchern sowie Spielwaren die erste Adventswoche überdurchschnittlich häufig positiv. Auch der Lebensmittelhandel sei vielfach zufrieden. Die Umsatzentwicklung im Bekleidungshandel hingegen sei derzeit überwiegend noch recht schwach. Insgesamt berichteten fast zwei Drittel der Geschäfte von einer geringeren Kundenfrequenz als im Vorjahr.