Erstmals seit Ende 2022 wieder mehr offene Stellen
Erstmals seit Ende 2022 wieder mehr offene Stellen
ba Frankfurt
Zum Jahresende ist die Zahl der offenen Stellen quer über alle Wirtschaftsbereiche hinweg erstmals seit zwei Jahren gestiegen. Im vierten Quartal 2024 gab es bundesweit 1,4 Millionen offene Stellen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu seiner vierteljährlichen Erhebung mitteilte. Damit waren 124.100 oder rund 10% mehr Stellen vakant als im Vorquartal.
Das übliche saisonale Muster
Ursächlich für den ersten Anstieg der offenen Stellen seit dem vierten Quartal 2022 war vor allem das übliche saisonale Muster, also die Nachläufer der Herbstbelebung am Jobmarkt oder der Wechsel beim Ausbildungs- und Studienjahr. Dazu kämen Effekte durch das Weihnachtsgeschäft, etwa im Logistikbereich. „Die Zahl der offenen Stellen liegt jedoch weiterhin deutlich unter dem im vierten Quartal 2022 gemessenen Höchstwert von fast 2 Millionen“, betonten die Arbeitsmarktforscher.
Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal verzeichnete das IAB im Schlussabschnitt 2024 einen Rückgang der offenen Stellen um rund 19% bzw. 321.300. Die Mehrzahl der offenen Stellen gab es mit 817.700 bei kleineren Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten sowie mit 1,14 Millionen in Westdeutschland. Insgesamt waren rund 82% der offenen Stellen vakant, waren also ab sofort zu besetzen. „Derzeit besteht eine hohe Unsicherheit am Arbeitsmarkt", sagte IAB-Experte Alexander Kubis. Die Arbeitsnachfrage hänge zu einem großen Teil vom Arbeitskräftebedarf der vielen kleinen und mittleren Betriebe ab.
In der vierteljährlichen IAB-Erhebung sind auch die Stellen erfasst, die Arbeitgeber nicht bei der Bundesagentur für Arbeit melden. In deren jüngster Monatsstatistik wird die Zahl der gemeldeten offenen Stellen mit 639.000 angegeben, ein Rückgang um 67.000 binnen Jahresfrist.