EU verspricht Hinweisgebern mehr Schutz

Börsen-Zeitung, 13.3.2019 fed Frankfurt - Wer Skandale aufzudecken hilft, indem er die Behörden auf Interna hinweist oder Missstände bei seinem eigenen Arbeitgeber publik macht, kann in Zukunft mit mehr Schutz seitens der Europäischen Union rechnen....

EU verspricht Hinweisgebern mehr Schutz

fed Frankfurt – Wer Skandale aufzudecken hilft, indem er die Behörden auf Interna hinweist oder Missstände bei seinem eigenen Arbeitgeber publik macht, kann in Zukunft mit mehr Schutz seitens der Europäischen Union rechnen. In Reaktion auf das teilweise traurige Schicksal, das die sogenannten Whistleblower nach ihren Enthüllungen von Skandalen in der jüngsten Vergangenheit erleiden mussten, reagiert die EU mit europaweiten Standards zum Schutz der Hinweisgeber. Unterhändler von EU-Parlament und nationalen Regierungen verständigten sich gestern auf neue Vorschriften. Die Einigung wurde von der EU-Kommission umgehend begrüßt. “Hinweisgeber tun das Richtige für die Gesellschaft und sollten von uns geschützt werden, damit sie dafür nicht bestraft, entlassen, degradiert oder vor Gericht verklagt werden”, erklärte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans.Die neuen Vorgaben decken ein breites Spektrum von EU-Recht ab, darunter den Kampf gegen Geldwäsche ebenso wie die Besteuerung von Unternehmen oder die Produktsicherheit. Sie schaffen ein System sicherer Kanäle für die Meldung von Verstößen gegen EU-Recht. Wichtigstes Element der neuen Regeln ist die Vermeidung von Vergeltungsmaßnahmen. Hinweisgeber sollen durch sie vor Kündigungen oder anderen Repressalien geschützt werden – und zudem in etwaigen Gerichtsverfahren. Rat und Europäisches Parlament müssen der vorläufigen Einigung noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.