Einkaufsmanagerindex

Euro-Dienstleister zeigen zaghaftes Lebenszeichen

Die endgültigen Ergebnisse der monatlichen Markit-Einkaufsmanagerumfrage zeigen, dass die Industrie weiter boomt und die Geschäftseinbußen der Dienstleister nur noch geringfügig sind.

Euro-Dienstleister zeigen zaghaftes Lebenszeichen

ba Frankfurt

Die zunehmenden Erfolge der Impfkampagnen haben im März dafür gesorgt, dass sich die Stimmung der heftig unter den Anti-Corona-Maßnahmen leidenden Dienstleister im Euroraum zu stabilisieren beginnt. Dank des Rekordzuwachses der Industrieproduktion ist der Industrie und Dienstleister zusammenfassende Einkaufsmanagerindex (PMI) Composite um 4,4 auf 53,2 Punkte gestiegen. Damit wurde nicht nur die Vorabschätzung von 52,5 Zählern übertroffen, dies ist auch der höchste Wert seit Juli 2020 und signalisiert wirtschaftliche Expansion, da er über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt.

Das Barometer der Dienstleister liegt mit 49,6 nach 45,7 Punkten im Februar zwar den siebten Monat unter der neutralen 50er Marke, doch signalisiert es laut dem Forschungsinstitut IHS Markit damit „nur noch geringfügige Geschäftseinbußen“. Der Industrie-PMI ist um 4,6 auf 62,5 Zähler geklettert.

Für Schwung sorgte im März insbesondere die deutsche Industrie. Dem IHS-Markit-Experten Phil Smith zufolge zeigten sich aber auch „erste zaghafte Anzeichen eines Aufschwungs“ des hiesigen Servicesektors. Der entsprechende Indikator kletterte um 5,8 auf 51,5 Punkte und liegt erstmals seit September 2020 wieder über der Expansionsschwelle. Der Composite PMI ist von 51,1 auf 57,3 Punkte gestiegen – womit Deutschland an der Spitze der von der Umfrage erfassten Ländern liegt. Der Dienstleistungssektor der Nummer 2, Irland, überschritt ebenfalls die Expansionsschwelle, während es in allen anderen Ländern zu Wachstumseinbußen kam, die laut IHS Markit aber nur noch leicht ausfielen, insbesondere in Frankreich und Spanien. Alles in allem würden die endgültigen Umfragedaten darauf hindeuten, dass die Euro-Wirtschaft die jüngsten Lockdowns weitaus besser verkraftet habe als von vielen erwartet, kommentierte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.