Euro-Wirtschaft etwas schlechter gelaunt
Euro-Wirtschaft
etwas schlechter gelaunt
Stimmung trübt sich in Frankreich und Deutschland ein
ba Frankfurt
Im September ist die Wirtschaftsstimmung im Euroraum etwas schlechter geworden. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) gab um 0,3 auf 96,2 Punkte nach, wie die EU-Kommission mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Wert von 96,5 Zählern gerechnet − im August waren noch revidiert 96,5 (zunächst 96,6) Punkte gemessen worden. Kaum Änderung zeigte der Beschäftigungsindikator (Employment Expectations Indicator, EEI), der um 0,1 auf 99,5 Zähler zulegte. Damit notieren beide Indikatoren weiter unter dem langjährigen Mittel von 100 Punkten.
Dass die Lage am Arbeitsmarkt schwieriger wird, zeigt indes der Labour Hoarding Indicator (LHI). Das Barometer misst für die 27 EU-Mitgliedsländer die Bereitschaft der Unternehmen, die mit einem geringeren Geschäft rechnen, am Personal festzuhalten oder Jobs aufzubauen. Im September gab es um 0,2 auf 9,7 Punkte nach. Die ist nicht nur der niedrigste Stand seit Februar 2022, sondern auch das Allzeittief.
Vor allem in der schwächelnden Industrie hat sich die Stimmung eingetrübt, aber auch der Indikator für den Einzelhandel hat nachgegeben. Bei den Konsumenten, den Dienstleistern und im Baugewerbe hingegen ist die Laune gestiegen.
Unter den größten Euro-Volkswirtschaften gab der ESI vor allem in Frankreich (−1,4) und Deutschland (−1,2) nach. Dahingegen verzeichnet die Brüsseler Behörde für Spanien (+1,9), Italien (+1,2) und − in abgeschwächter Form − in den Niederlanden (+0,5) Zuwächse. Ähnliches hatten bereits der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex sowie das Ifo-Geschäftsklima gezeigt. „Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck“, hieß es beim Ifo.