Europas Neubauten sollen bis 2030 klimaneutral sein
ahe Brüssel
Die EU-Kommission will die Energieeffizienz in der Immobilienbranche deutlich erhöhen und macht daher sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauten deutlich schärfere Vorgaben. Einem neuen Gesetzesvorschlag zufolge, den die Brüsseler Behörde am Mittwoch vorstellte, müssen alle Neubauten in der EU ab 2030 komplett klimaneutral sein. Bereits bestehende Gebäude in der niedrigsten Energieeffizienzklasse G müssen zudem saniert beziehungsweise renoviert werden.
Öffentliche und nicht bewohnte Bauten sollen laut dem Vorschlag bis 2027, alle anderen Wohnungen und Häuser bis 2030 so weit nachgebessert werden, dass sie sich um mindestens eine Energieeffizienzklasse verbessern. Von diesen Vorgaben wären nach Angaben der Kommission aktuell rund 15% der Bestandsimmobilien betroffen. Laut Berechnungen des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen ginge es in Deutschland um etwa drei Millionen Gebäude. Laut EU-Kommission sind Gebäude aktuell für 40% des Energieverbrauchs in Europa und 36% der Treibhausgase verantwortlich.
Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, der Spitzenverband der deutschen Immobilienwirtschaft, hält die vorgeschlagene Einführung verbindlicher Mindeststandards für die energetisch ineffizientesten Gebäude für nachvollziehbar. Solche Vorgaben dürften aber nicht zu ungewollten Verkaufs- oder Vermietungsverboten führen, warnte der Verband. Ansonsten komme der Markt zum Stillstand.