Experten optimistischer für Euroraum

Langfristige Inflationsprognose angehoben - Mehr Wachstum erwartet

Experten optimistischer für Euroraum

jw Frankfurt – Nachdem die Stimmungsindikatoren in Europa von einem Hoch zum nächsten gelaufen sind und auch harte Konjunkturdaten zuletzt besser als erwartet ausgefallen sind, haben Experten ihre Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre nach oben revidiert. Die Inflationserwartungen haben sich verglichen damit hingegen nur leicht verändert. Lediglich die langfristigen Inflationserwartungen für 2022 wurden von den Fachleuten von 1,8 auf 1,9 % nach oben geschraubt. Dies gab die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in ihrer “Survey of Professional Forecasters” für das viertel Quartal 2017 bekannt. 2022 wieder nahe 2 ProzentDemnach rechnen die Befragten für die nächsten Jahre mit unveränderten Inflationsraten von 1,5 % (2017), 1,4 % (2018) und 1,6 % (2019). Erst 2022 wird den Vorhersagen der Experten zufolge die Inflation mit 1,9 % dann knapp unter dem EZB-Ziel von unter, aber nahe 2 % liegen.Für das Wirtschaftswachstum erwarten die Experten dieses Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 %. In der vorangegangenen Umfrage hatten sie lediglich ein Plus von 1,9 % vorhergesagt. Für 2018 und 2019 rechnen sie mit Wachstumsraten von 1,9 und 1,7 %. Das sind jeweils 0,1 Prozentpunkte mehr als bislang erwartet.Auch für die Beschäftigungslage hat der Optimismus der Experten zugenommen. So wird die Arbeitslosenquote für das laufende Jahr mit 9,1 % (zuvor 9,2 %) vorausgesagt, 2018 dann mit 8,6 % (8,8 %) und 2019 mit 8,2 % (8,4 %). Die Langfristprognose wurde um 0,2 Prozentpunkte auf 7,9 % nach unten korrigiert. Sie liegt aber immer noch deutlich über dem Niveau vor der Finanzkrise. Einige Befragte zitierten in der Umfrage explizit einen Link zur laufenden Durchführung von Strukturreformen, wobei größere Flexibilität am Arbeitsmarkt voraussichtlich zu stärkerem Wachstum, einem höheren Beschäftigungsniveau und einer geringeren Arbeitslosenquote führe.In der Umfrage “Survey of Professional Forecasters” befragt die EZB regelmäßig Fachleute aus und von außerhalb der Finanzbranche. Die aktuelle Befragung wurde vom 2. bis 6. Oktober unter 58 Experten durchgeführt.