Zahlmethoden

EZB versucht Sorgen über digitalen Euro zu zerstreuen

Seit November befindet sich der digitale Euro in der sogenannten Vorbereitungsphase. Doch es gibt weiter Bedenken gegen das digitale Zentralbankgeld. Diese versuchte die EZB am Montag auszuräumen.

EZB versucht Sorgen über digitalen Euro zu zerstreuen

EZB versucht Sorgen über
digitalen Euro zu zerstreuen

Einführung wäre kein Finanzierungsrisiko für Banken

mpi Frankfurt

Die Europäische Zentralbank (EZB) weist die Befürchtungen von Banken zurück, dass die Einführung eines digitalen Euro dazu führen könnte, dass Bankkunden hohe Einlagensummen von ihrem Finanzinstitut abziehen und bei der Zentralbank parken. Sollte dieses Szenario eintreten, würden den Banken Gelder fehlen, die diese für die Refinanzierung ihrer Kredite benötigen.

„Zentralbanken haben dieses Problem jedoch analysiert und Wege gefunden, solche Risiken im Vorfeld zu bekämpfen“, schreibt die EZB in einem Blogbeitrag. Der digitale Euro soll nicht verzinst werden. Dies soll gewährleisten, dass die Bevölkerung ihn ausschließlich als Zahlungsmittel und nicht für die Geldanlage verwendet. Das aktuelle Design des digitalen Euro sieht zudem einen Höchstbetrag vor, den eine Person in digitalen Euro halten darf. Die Rede ist hierbei oft von 3.000 Euro. Festgelegt hat sich die EZB auf diese Summe jedoch noch nicht. Die Höchstgrenze erfüllt zudem noch einen weiteren Zweck. Gäbe es sie nicht und käme eine Finanzkrise, könnte die Bevölkerung ansonsten auf der Suche nach mehr Sicherheit große Summen von Privatbanken zur Zentralbank abziehen. Dieser Bank Run würde die Lage weiter verschlimmern.

Digitaler Euro in der „Vorbereitungsphase“

Der digitale Euro befindet sich seit November offiziell in der „Vorbereitungsphase“. Diese dauert zwei Jahre und in dieser Zeit will die EZB das Regelwerk vervollständigen, so dass der Gesetzgeber darüber entscheiden kann, ob der digitale Euro eingeführt wird. Die Wahrscheinlichkeit einer Einführung gilt als hoch.

Doch neben Banken haben auch Teile der Bevölkerung Bedenken gegenüber dem digitalen Euro. Für die dänische Zentralbankchefin Signe Krogstrup wird bei digitalem Zentralbankgeld von entscheidender Bedeutung sein, ob dieses der Bevölkerung einen zusätzlichen Nutzen bringt. Für Dänemark sei diese Frage noch nicht beantwortet, sagte sie am Montag auf einer Veranstaltung der Frankfurt School. Dabei ist die dänische Bevölkerung deutlich digitalaffiner als die deutsche. Während hierzulande noch mehr als jede zweite Transaktion im stationären Einzelhandel bar gezahlt wird, sind es in Dänemark weniger als 10%.

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