IW-Studie

Fachkräftemangel bei Gesundheit und Sozialem am größten

In Gesundheits- und Sozialberufen sowie im Handwerk ist der Fachkräftemangel derzeit am größten. Das IW spricht eine Reihe an Empfehlungen aus, um das Problem zu lösen.

Fachkräftemangel bei Gesundheit und Sozialem am größten

Fachkräftemangel bei Gesundheit und Sozialem am größten

ba Frankfurt

Die Wirtschaftsflaute hat beim Fachkräftemangel zwar für eine gewisse Entspannung gesorgt, aber immer noch fehlen laut einer IW-Studie bundesweit mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Die größte Lücke macht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) bei den Gesundheits- und Sozialberufen sowie im Handwerk aus. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, empfehlen die Forscher der Bundesregierung daher, Beschäftigte ohne berufliche Qualifikation aus- und weiterzubilden, Anreize zu schaffen, damit ältere Beschäftigte über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, sowie weitere Erleichterungen für die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. „Das neu aufgelegte Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet gute Wege. Diese Chance muss jetzt genutzt werden“, sagt IW-Ökonom Jurek Tiedemann. „Zudem muss die Politik dringend die bürokratischen Hürden bei der Visavergabe und der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen reduzieren.“ Und gäbe es mehr Personal in der Kinderbetreuung, könnten auch Eltern ihre Arbeitszeit ausweiten.

Auch wenn die Fachkräftelücke zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise um fast 13% zurückgegangen sei, falle es vielen Unternehmen schwer, passend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, heißt es in der Studie. Rein rechnerisch blieben zwischen Juli 2023 und Juni 2024 vier von zehn offenen Stellen unbesetzt.

Neben den mehr als 21.000 offenen Jobs in der Kinderbetreuung und -erziehung fehlen etwa in der Bauelektrik mehr als 18.000 Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, was zu verzögerten Bauvorhaben führt. Auch im Maschinenbau werde trotz verringerter Auftragslage händeringend nach Personal gesucht, stellt das IW fest. So fehlen in der elektrischen Betriebstechnik fast 14.000 Fachkräfte, in der Maschinenbau- und Betriebstechnik sind es mehr als 12.500.

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