Federal Reserve

Falken haben bei der Fed die Oberhand

Zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank haben sich für eine weitere Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte ausgesprochen. Christopher Waller, der zugleich Mitglied des Fed-Vorstands ist, sagte, dass er eine Anhebung um...

Falken haben bei der Fed die Oberhand

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Zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank haben sich für eine weitere Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte ausgesprochen. Christopher Waller, der zugleich Mitglied des Fed-Vorstands ist, sagte, dass er eine Anhebung um 75 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung definitiv unterstütze. Das Lenkungsgremium der Fed wird am 26. und 27. Juli wieder zusammentreten.

Laut Waller sei dann damit zu rechnen, dass die Währungshüter im September den Zielkorridor für die Federal Funds Rate um einen halben Prozentpunkt hochschrauben werden und dann Erhöhungen um jeweils 25 Basispunkte folgen könnten. „Sollte die Inflation aber nicht nachlassen, dann werden wir mehr tun müssen“, fügte Waller hinzu. Ähnlich äußerte sich James Bullard, der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis und derzeit ein stimmberechtigtes FOMC-Mitglied ist.

Eine kräftige Zinserhöhung in diesem Monat erscheine ihm „sehr sinnvoll“, sagte Bullard. Er und Waller gelten als überzeugte Inflationsfalken. Beide haben sich dafür ausgesprochen, dass die Zielzone bis Jahresende auf etwa 3,5% angehoben wird. Nur so könne es gelingen, die weiterhin hohe Inflation, die an den Verbraucherpreisen gemessen im Mai 8,6% erreichte, unter Kon­trolle zu bekommen.

Vorsichtiger äußerte sich John Williams, Präsident des Fed-Ablegers in New York und ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des FOMC. Zwar sei die Inflation „viel zu hoch“. Williams macht sich aber auch Sorgen um das schwache Wachstum und rechnet dieses Jahr mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um „weniger als 1%“.