Die Lage im deutschen Wohnungsbau verschärft sich einer Ifo-Umfrage zufolge weiter: So klagten im November 49,1% über einen Auftragsmangel. Im Oktober waren es 48,7%. Dies war der achte Anstieg in Folge. Auftragsstornierungen meldeten 21,5% der Befragten, im Vormonat waren es noch 22,2%. „Den Wohnungsbauunternehmen springen reihenweise die Kunden ab“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Die hohen Baukosten und das aktuelle Zinsniveau lassen viele Bauherren verzweifeln.“ Viele Projekte würden sich unter diesen Bedingungen schlicht nicht mehr rechnen und müssten zurückgestellt oder gestrichen werden.

Für einige Unternehmen wird laut Ifo das schwache Neugeschäft gefährlich: 11,1% der Befragten melden Finanzierungsschwierigkeiten, nach 9,9% im Oktober. Das Geschäftsklima liegt mit −54,6 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. „Die Stimmung unter den befragten Betrieben bleibt eisig“, kommentiert Wohlrabe. „Besserung ist im Moment nicht in Sicht.“ Noch nicht in der Umfrage enthalten sind die Insolvenz der Signa-Holding und die Berliner Haushaltskrise.