Frankreich droht starker Anstieg von Firmenpleiten
wü Paris
In Frankreich mehren sich die Zeichen für eine coronabedingte Zunahme von Firmenpleiten. Laut einer gerade von der Unternehmensberatung Altares veröffentlichten Studie ist das Niveau der Firmenpleiten im ersten Quartal zwar insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau geblieben, jedoch im März stark angestiegen. Gleichzeitig wurden im März 80% der Firmen, die Konkurs anmeldeten, direkt ohne Schutzverfahren liquidiert – ein Anteil, der innerhalb der vergangenen 20 Jahre noch nie so hoch gewesen ist wie jetzt.
Laut Altares haben staatliche Hilfsprogramme 2020 geholfen, in Frankreich 20000 Unternehmen vor der Pleite zu retten. Wenn die Hilfen auslaufen, könnte es jedoch für viele von ihnen schwierig werden. Altares hat zudem 63000 „Zombie-Firmen“ identifiziert, denen es bereits vor der Pandemie schlecht ging. Im ersten Quartal gab es in Frankreich 7406 Firmenpleiten, was einem Rückgang von 32% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. In der zweiten Märzhälfte ist die Zahl der Pleiten jedoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 155% explodiert. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire versprach am Mittwoch, alles dafür zu tun, zu verhindern, dass die Pleiten nun weiter steigen. Angedacht ist, Unternehmen in bestimmten Fällen einen Teil der Schulden zu erlassen oder ihre Fälligkeit zu verlängern.