„Globale Mindeststeuer zu bürokratisch“
wf Berlin
Vor massiven Standortnachteilen durch die globale Mindeststeuer von 15% warnt der Chemieverband VCI. „Deutschland muss alles daransetzen, dass die globale Mindeststeuer einfach und unbürokratisch zu handhaben ist“, verlangte VCI-Geschäftsführer Berthold Welling. Die Öffnungsklauseln der EU-Richtlinie müssten genutzt werden, um Bürokratie zu mildern. Dazu zähle vor allem eine dauerhafte Umsetzung der OECD-Übergangserleichterungen. Der Verband reagierte damit auf den vom Bundesfinanzministerium vorgelegten Referentenentwurf, mit dem die EU-Richtlinie zur globalen Mindeststeuer in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Anders als in den USA müsse nach dem Entwurf jede einzelne rechtliche Einheit im Unternehmen einen Einzelabschluss erstellen – und dies nach völlig neuen Rechnungslegungsstandards. Dies könne die Aufstellung von bis zu Tausenden zusätzlichen Einzelabschlüssen bedeuten, auch wenn oftmals schon klar sei, dass keine Mindestbesteuerung anfalle, moniert der VCI. Auch die jahrzehntealten deutschen Vorschriften zur Abwehr von Niedrigbesteuerung seien nicht auf die neuen Regeln abgestimmt. Doppelbesteuerung sei so unvermeidbar, mahnte Welling.