Handelsstreit zwischen USA und China eskaliert

Beide Länder kündigen weitere Zölle an - Fondsmanager sehr beunruhigt

Handelsstreit zwischen USA und China eskaliert

ba/nh/det/jw/ck Frankfurt – Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag eine neue Zoll-Runde eingeläutet. Wie bereits absehbar werden ab dem 24. September Zölle auf chinesische Importe im Wert von weiteren 200 Mrd. Dollar fällig. Die Regierung in Peking reagierte prompt und kündigte an, sie werde ihrerseits Zölle auf amerikanische Waren im Wert von 60 Mrd. Dollar erheben – ebenfalls ab kommendem Montag.An den Märkten wurde die neueste Eskalation des Handelskonflikts recht gelassen aufgenommen, da die Akteure damit bereits gerechnet hatten. Bei Unternehmen und Verbänden hingegen sorgten die Ankündigungen aus Washington und Peking für Aufregung. “Mit seiner zerstörerischen Handelspolitik sägt Donald Trump weiter an den Fundamenten der Weltwirtschaft”, sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Holger Bingmann. “Am Ende werden alle Produkte einfach teurer, ohne dass irgendjemand davon einen Mehrwert hätte”, betonte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Jack Ma, Gründer des Online-Einzelhandelsriesen Alibaba, warnte, die Spannungen im Handel zwischen den Staaten könnten noch zwei Jahrzehnte nachklingen. “Selbst wenn Trump abtritt und ein neuer Präsident kommt, werden sie weitergehen.” Dagegen zeigte sich Apple-Chef Tim Cook zuversichtlich, dass die Länder das Problem lösen werden. “Ich bin optimistisch, weil der Handel zu den Dingen gehört, die kein Nullsummenspiel sind.” Ökonomen zeigten sich hingegen besorgt, dass ein Handelskrieg der beiden größten Volkswirtschaften Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft haben könnte.Der Handelskonflikt bereitet auch den Vermögensverwaltern Sorgen, wie die globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch zeigt. Befragt nach den derzeit größten Risiken, nannten 43 % den Handelsdisput, 18 % zudem eine Wachstumsverlangsamung in China. Weiter ergab die Umfrage, dass die weltwirtschaftlichen Aussichten so skeptisch eingeschätzt werden wie zuletzt im Jahr 2011.—– Nebenstehender Kommentar- Schwerpunkt Seite 4- Bericht Seite 13