US-Erzeugerpreise

Hartnäckige Inflation setzt Fed unter Druck

Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Oktober weiter beschleunigt – was nach Ansicht einiger Analysten dazu führen könnte, dass die Notenbank das Abschmelzen der Anleihekäufe schneller vorantreibt als bisher geplant.

Hartnäckige Inflation setzt Fed unter Druck

det Washington

Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Oktober weiter beschleunigt – was nach Ansicht einiger Analysten dazu führen könnte, dass die Notenbank das Abschmelzen der Anleihekäufe (Tapering) schneller vorantreibt als bisher geplant. Wie das Arbeitsministerium berichtete, zogen die saisonbereinigten Erzeugerpreise um 0,6% an. Im September waren sie um 0,5% gestiegen. Im Vorjahresvergleich legten die Preise auf Produzentenebene wie auch im September um 8,6% zu. Die beiden vergangenen Monate stellen die höchsten Werte seit 2010 dar, als das Ministerium begann, die Jahresraten zu messen. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise sowie Handelsleistungen ausklammert, stieg im Oktober um 6,2%.

Erzeugerpreise für Waren kletterten um 1,2% und machten 60% des Gesamtanstiegs aus. Bei Dienstleistungen ermittelte das Ministerium ein Plus von 0,2%. Ein Drittel des Preisanstiegs ließ sich auf Benzin zurückführen, das sich um 6,7% verteuerte. Aufmerksamkeit werden die Märkte nun den Verbraucherpreisen schenken, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht werden. Analysten rechnen mit einem Anstieg der Jahresrate um 5,5% bis 5,9%.

Die anhaltend hohe Inflation hat einige Analysten bewogen, ihre Prognosen für den Tapering-Zeitplan der Fed zu revidieren. Ökonomen bei Citigroup erwarten nun, dass der Offenmarktausschuss anstelle der monatlichen Reduktion der Anleihekäufe um 15 Mrd. Dollar diese um 22,5 Mrd. Dollar abbauen könnte. Damit wäre die Fed auf Kurs, bereits im April kommenden Jahres das Tapering zu beenden. Zudem hatten Volkswirte bei Goldman Sachs kürzlich die Ansicht vertreten, dass sich die Inflation weiter beschleunigen werde, ehe sie wieder nachlasse. Auch hat Notenbankchef Jerome Powell eingeräumt, dass die hohe Inflation länger Bestand haben könnte als bisher angenommen.

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