Höhere Zinsen in Tschechien
BZ Frankfurt
Die tschechische Notenbank hat im Kampf gegen die steigende Inflation zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit die Leitzinsen erhöht. Die Zentralbank hob den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 0,75% an, wie die Währungshüter am Donnerstag in Prag mitteilten. Bereits im Juni hatten sie den Satz um 0,25 Prozentpunkte angehoben.
Die wirtschaftliche Erholung, ein angespannter Arbeitsmarkt, Lieferengpässe und weltweit anziehende Rohstoffpreise hatten die Inflation über das Notenbankziel von 2% hinaus steigen lassen. Die Währungshüter rechnen inzwischen damit, dass die Teuerung in diesem Jahr im Schnitt bei 3,0% liegen wird. Sie erhöhten zudem ihre Prognose für das Wachstum der tschechischen Wirtschaft in diesem Jahr um mehr als 2 Prozentpunkte auf 3,5%.
Die Zinserhöhung entsprach den Erwartungen der Analysten. Tschechiens Währungshüter folgen dem Beispiel ihrer Kollegen in Ungarn, die vorige Woche ebenfalls zum zweiten Mal den Leitzins erhöht haben, seit die unmittelbare Coronakrise vorüber ist und der Preisdruck zunimmt.