Wirtschaft

Ifo-Studie: Entkopplung von Autokraten kostet Wohlstand

Eine wirtschaftliche Abkopplung von China und an­deren autoritären Staaten würde für Deutschland nach Einschätzung des Ifo-Instituts große Wohlstandsverluste bedeuten. Einerseits würden Ab­satzmärkte wegbrechen, andererseits würden sich Vorprodukte...

Ifo-Studie: Entkopplung von Autokraten kostet Wohlstand

dpa-afx München

Eine wirtschaftliche Abkopplung von China und an­deren autoritären Staaten würde für Deutschland nach Einschätzung des Ifo-Instituts große Wohlstandsverluste bedeuten. Einerseits würden Ab­satzmärkte wegbrechen, andererseits würden sich Vorprodukte und Rohstoffe für die deutsche Industrie verteuern, schreiben die Münchner Ökonomen in einem am Montag un­ter Federführung von Ifo-Präsident Clemens Fuest veröffentlichten Pa­pier. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW).

Allein eine wechselseitige Abkopplung der EU von China würde die deutsche Industrie demnach sehr hart treffen und deren Wettbewerbsfähigkeit sinken lassen, insbesondere Autohersteller und Maschinenbau. Höhere Einfuhrzölle und andere Handelshemmnisse auf beiden Seiten würden laut Ifo-Berechnung das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,81% sinken lassen, also einen beträchtlichen Anteil des gesamten Wirtschaftswachstums kosten. Zu­dem betonen die Ifo-Forscher, dass das nur die Untergrenzen der zu erwartenden Verluste seien. Profitieren würden demnach nur vergleichsweise kleine Bereiche wie die Textilindustrie.

Die Studie bekräftigt zudem vorangegangene Ifo-Untersuchungen, dass eine Rückverlagerung von Industrieproduktion nach Deutschland oder in benachbarte Länder enorme Wohlstandsverluste bedeuten würde. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt würde demnach in dem Fall um fast 10% sinken.