Immobilienpreise hierzulande sinken
dpa-afx München
Am deutschen Immobilienmarkt ist eine Wende eingetreten: Gegen den allgemeinen Trend der hohen Inflation sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen nach Daten des Finanzierungsvermittlers Interhyp im dritten Quartal gesunken. Demnach lag der Durchschnittspreis für eine finanzierte Immobilie inklusive Nebenkosten im dritten Quartal bei 512000 Euro, 23000 Euro (4,3%) weniger als im zweiten Quartal.
Hauptgrund ist nach Einschätzung von Interhyp-Vorstandschef Jörg Utecht, dass sich viele Menschen Haus oder Wohnung wegen der gestiegenen Zinsen nicht mehr leisten können. Grundlage der Auswertung sind die vermittelten Immobilienkredite von gut 500 Banken, Bausparkassen und anderen Kreditgebern. Eine zehnjährige Preisspirale scheint gebrochen: Vom ersten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 hatte sich der bundesweite Durchschnittspreis einer Wohnimmobilie laut Interhyp von 290000 Euro auf 540000 Euro nahezu verdoppelt.
Schwierig ist die Lage vor allem für Bauträger, die offenbar zunehmend Probleme haben, ihre Neubauten zu verkaufen. Interhyp bezifferte den Preisrückgang für Neubauten vom Bauträger im dritten Quartal auf 5,1%. Die Kosten gebrauchter Häuser und Wohnungen sind demnach nur um 2,3% zurückgegangen.