Höhere Spritpreise dürften die Inflation in Deutschland im Oktober wieder anziehen lassen. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von 1,6 auf 1,8%. Auch für die Eurozone als Ganzes erwarten Volkswirte, dass die Inflation leicht anzieht, aber wohl unter dem EZB-Ziel von 2% bleibt. Am Mittwoch veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) die Zahlen für Deutschland, am Donnerstag legt dann Eurostat die Daten für den Euroraum vor.

Der etwas kräftiger als erwartet ausgefallene Rückgang der Euro-Inflation im September war nach Aussagen mehrerer EZB-Räte einer der Hauptgründe, weswegen die Notenbank im Oktober abermals die Leitzinsen gesenkt hat. Die weitere Entwicklung der Inflation und des zugrundeliegenden Preisdrucks, gemessen unter anderem an der Kerninflation, wird auch eine wichtige Rolle bezüglich des Zinsentscheids der EZB Mitte Dezember spielen.

Bis zum Jahresende dürfte die Teuerung wegen im Jahresvergleich höherer Energiepreise wieder über das EZB-Ziel steigen. Sollte der Anstieg jedoch schwächer ausfallen als erwartet und die Notenbank ihre Inflationsprognosen nach unten korrigieren, könnte im Dezember eine Zinssenkung um 50 Basispunkte erfolgen.