Konjunktur

Inflation in Italien etwas höher als erwartet

In Italien hat sich die Inflation nicht so stark wie erwartet abgeschwächt. Der in Euroland einschlägige harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im Juli auf Jahressicht um 1,0% zu, wie das Statistikamt Istat in seiner zweiten Schätzung...

Inflation in Italien etwas höher als erwartet

rec Frankfurt

In Italien hat sich die Inflation nicht so stark wie erwartet abgeschwächt. Der in Euroland einschlägige harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im Juli auf Jahressicht um 1,0% zu, wie das Statistikamt Istat in seiner zweiten Schätzung mitteilte. Zuvor hatte Istat 0,9% gemeldet. Im Juni hatte die Inflationsrate bei 1,3% gelegen.

Im europäischen Vergleich bleibt der Inflationsdruck in Italien damit vergleichsweise gering. In der gesamten Eurozone lagen die Verbraucherpreise im Juli laut Eurostat 2,2% höher als vor zwölf Monaten. Besonders kräftig legt die Inflation gegenwärtig in Deutschland zu: Hier bestätigte das Statistische Bundesamt am Mittwoch die HVPI-Erstschätzung für Juli mit 3,1%. Beobachter registrieren aber auch in Italien einen Aufwärtstrend. Der italienische Ökonom Lorenzo Codogno von der London School of Economics verweist darauf, dass ungewöhnlich frühe und hohe Rabatte im Sommerschlussverkauf des Einzelhandels die HVPI-Rate gedrückt haben. Davon abgesehen „nimmt der unterliegende Preisdruck (in Italien) allmählich zu – und damit sogar in den schwächsten Ecken der Eurozone“. Die Dynamik am Arbeitsmarkt und in der Produktion gilt in Italien als vergleichsweise gering. „Wenn die Inflation sogar in Italien anzieht, wird das wahrscheinlich auch in vielen anderen Ländern der Eurozone geschehen, wo die Nachfrage robuster ist“, erwartet Codogno.