Inflation in Ungarn gibt deutlich nach
Teuerung in Ungarn gibt deutlich nach
mpi Frankfurt
Eine schwächere Nachfrage und Basiseffekte haben die Inflation in Ungarn zum ersten Mal seit fast einem Jahr unter die Marke von 20% gedrückt. Die Verbraucherpreise legten im Juli im Jahresvergleich um 17,6% zu, wie das nationale Statistikamt am Dienstag bekanntgab. Im Monat zuvor hatte die Teuerungsrate noch 20,1% betragen.
„Es ist zwar ein zweifelhafter Triumph, aber dennoch bedeutsam, dass die Inflationsrate schließlich unter 20% gesunken ist“, sagte Peter Virovacz, Analyst für Ungarn bei der ING. Die Teuerung in Ungarn ist die höchste in der Europäischen Union. Wie in vielen anderen Ländern auch, nimmt sie derzeit jedoch ab. Ihren Höhepunkt hatte sie im Januar bei fast 26%.
Die hohe Inflation drückt auf die Nachfrage der Haushalte in Ungarn und die höheren Kreditzinsen dämpfen die Investitionen der Unternehmen. Zu Jahresbeginn ist die ungarische Wirtschaft bereits das dritte Quartal in Folge gesunken.
Die Regierung in Budapest geht davon aus, dass sich der Inflationsrückgang im weiteren Jahresverlauf beschleunigen wird und die Teuerung möglicherweise bereits im Oktober auf einstellige Werte sinkt. Ähnlich fällt auch die Prognose von ING-Ökonom Virovacz aus. „Wenn es keinen weiteren Preisschock gibt, könnten wir tatsächlich bereits im November eine Rate unter 10% sehen“, meint er. Auf das Gesamtjahr 2023 gesehen geht er von einer Inflation von 18% aus.