Nach drei Monaten mit immer neuen Rekordständen

Insolvenzen sinken erstmals seit November

Dreimal in Folge hat das IWH neue Rekordstände bei den Insolvenzen gemeldet – nun ist erstmals die Fallzahl gesunken. So dürfte es laut den Forschern zwar weitergehen, das Vor-Corona-Niveau liegt aber noch weit entfernt.

Insolvenzen sinken erstmals seit November

Insolvenzen erstmals seit November
wieder gesunken

ba Frankfurt

Im Mai sind nach drei Monaten mit immer neuen Rekordständen die Insolvenzzahlen gesunken. Das IWH erwartet zudem mit Blick auf Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen um etwa zwei bis drei Monate vorlaufen, weitere Rückgänge in den kommenden Monaten. Allerdings starte der Abwärtstrend von einem hohen Niveau aus, mahnte IWH-Experte Steffen Müller. Die Insolvenzzahlen würden daher noch länger über dem Niveau von vor der Pandemie liegen.

Laut dem Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ist die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland im Mai erst­mals seit November 2023 zurückgegangen. Die 1.271 Fälle sind 7% weniger als im Vormonat. Der aktuelle Wert überschreitet das Vorjahresniveau aber noch immer um 40%. Zudem liegt er um 31% höher als im Mai-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.

Gegen den Trend stiegen die Insolvenzzahlen im verarbeitenden Gewerbe sowie dem Grundstücks- und Wohnungswesen auf die höchsten Werte seit Beginn der Branchenauswertung im IWH-Insolvenztrend im Januar 2020.

Im Mai waren von den Insolvenzen der größten 10% der Unternehmen knapp 12.000 Arbeits­plätze betroffen. Das sind zwar deutlich weniger als im April, doch war dieser Monat stark von der erneuten – und mittlerweile abgewendeten – Großinsolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof gezeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren mehr als doppelt so viele Be­schäftigte betroffen. Zum Vergleich: In der Vor-Corona-Zeit lag der Schnitt bei etwa 6.500 be­troffenen Jobs.

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