Konjunktur

Japan stellt sich auf weniger Wachstum ein

Japans Wirtschaft hat sich im Vierteljahr zwischen April und Juni offenbar leicht erholen und damit den Abschwung zum Jahresauftakt auffangen können. Darauf deuten nach Ansicht von Ökonomen die jüngsten Konjunkturdaten hin.

Japan stellt sich auf weniger Wachstum ein

mf Tokio

Japans Wirtschaft hat sich im Vierteljahr zwischen April und Juni offenbar leicht erholen und damit den Abschwung zum Jahresauftakt auffangen können. Darauf deuten nach Ansicht von Ökonomen die jüngsten Konjunkturdaten hin.

Nach einem Einbruch um 7,5% im Mai steigerte die Industrie ihre Produktion im Juni um 8,9% zum Vormonat. Den größten Sprung in der 69-jährigen Geschichte dieses Index erklärten Analysten mit der Auf­hebung des Covid-Lockdowns in Schanghai. Davon profitierten die japanische Auto-, die Maschinenbau- und die Elektronikindustrie. Die Auslieferungen von Industriegütern legten um 4,6% zum Vormonat zu. Im Gesamtquartal ging die Industrieproduktion um 2,8% zum Vorquartal weniger stark als erwartet zurück.

Andere Konjunktursignale fielen gemischt aus: Die Umsätze im Einzelhandel sanken im Juni um 1,4% gegenüber Mai deutlich geringer als vorhergesagt. Zudem lagen die Einnahmen der Händler noch um 1,5% über dem Vorjahresniveau. Allerdings könnte diese Veränderung lediglich die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr widerspiegeln.

Die Zahl der neu begonnenen Hausbauten sank um 0,5% gegenüber Mai den dritten Monat in Folge. Hier dürften sich die gestiegenen Kosten für einen Neubau ausgewirkt haben. Die Arbeitslosenquote verharrte mit 2,6% auf dem erhöhten Vormonatsniveau. Die Zahl der neuen Jobangebote ging um 1,7% zum Mai zurück, während die Zahl der offenen Stellen je 100 Bewerber um 3 auf 127 kletterte.

Die Regierung in Tokio hatte zuvor ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr (bis 31. März 2023) zurückgenommen. Vor allem wegen einer geringeren Auslandsnachfrage erwartet Premierminister Fumio Ki­shida nur noch ein Wachstum von real 2,0%. Im Januar hatte sein Kabinett noch eine Zunahme um 3,2% vorhergesagt. Doch nun sollen die Exporte nur um 2,5% statt um 5,5% zunehmen, was die Wachstumsaussichten entsprechend dämpft.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.