Japans Großindustrie kaum schlechter gelaunt
Japans Großindustrie kaum skeptischer
mf Tokio
Das Geschäftsklima unter den großen japanischen Herstellern hat sich zum ersten Mal seit einem Jahr leicht verschlechtert. Ihr Stimmungsindex sank laut der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Notenbank von +14 im Dezember auf +12 Zähler im März. Angesichts der Entwicklung bei Einfuhrzöllen für die USA blieb der Optimismus in der Großindustrie damit überraschend hoch. Der Index für große Dienstleister stieg von +33 auf das 35-Jahres-Hoch von +35. Die Bank of Japan erklärte den Anstieg damit, dass es vielen Unternehmen gelungen sei, die höheren Kosten weiterzugeben. Dadurch hätte sich die Stimmung bei Einzelhändlern, Restaurant- und Hotelbetreibern noch mehr verbessert.
Basis für Zinserhöhung gelegt
Der erhöhte US-Einfuhrzoll sowie die schwache Auslandsnachfrage ließen die Stimmung unter den Stahlproduzenten von -8 im Dezember auf -18 sinken. Dagegen freuten sich die Manager der Autoindustrie über die Erholung der Produktion, sodass ihr Index von +8 auf +13 kletterte. Allerdings traf der Großteil der Umfrageantworten Mitte März ein, bevor US-Präsident Donald Trump den Einfuhrzoll von 25% für Autos verkündete.
Das resiliente Geschäftsklima spiegelte sich auch darin wider, dass die Großunternehmen aller Branchen ihre Investitionen im neuen Geschäftsjahr um 3,1% erhöhen wollen. Die Inflationserwartung der Firmen stieg auf 5-Jahres-Sicht um 0,1 Punkte von 2,3%. Für ihre Heimatwährung erwarten sie nur eine leichte Aufwertung zum Dollar. Die Notenbank könnte diese Tankan-Ergebnisse als Bestätigung wahrnehmen, dass die japanische Wirtschaft eine neuerliche Leitzinserhöhung verkraften könnte. Doch der Trump-Faktor durfte sie noch zögern lassen.