Japans Inflation schwächst sich weiter ab

Börsen-Zeitung, 22.6.2019 BZ Tokio - In Japan hinkt die Inflation weiter deutlich hinter dem Ziel der Notenbank her. Die von den Währungshütern besonders stark beobachtete Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische...

Japans Inflation schwächst sich weiter ab

BZ Tokio – In Japan hinkt die Inflation weiter deutlich hinter dem Ziel der Notenbank her. Die von den Währungshütern besonders stark beobachtete Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, stieg im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 %, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im April hatte dieser Preisindex noch um 0,9 % zugelegt. Experten hatten im Schnitt allerdings im Mai mit einem noch schwächeren Wert gerechnet.Die japanische Notenbank peilt eigentlich einen Anstieg der Inflation um 2 % an. Japan weist jedoch seit vielen Jahren eine ungewöhnlich schwache Preisentwicklung auf, was die Wirtschaftsentwicklung belasten kann. Die Währungshüter versuchen deshalb seit langem, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an die Zielmarke zu bringen. Allerdings haben sie mittlerweile einen Zeitplan zur Erreichung des Ziels aufgegeben.Und auch vom verarbeitenden Gewerbe kamen gestern schwache Zahlen. So ist der Einkaufsmanagerindex PMI für die Industrie im vergangenen Monat gesunken. Vorläufigen Zahlen von IHS Markit zufolge ist der PMI von 49,8 im Mai auf 49,5 Punkte im Juni und damit auf ein Dreimonatstief gefallen. Die geringere heimische und internationale Nachfrage führte zum stärksten Rückgang der Auftragseingänge seit Juni 2016. IHS-Markit-Experte Tim Moore führt dies insbesondere auf die rückläufige Automobilnachfrage und das gedämpftes Verbrauchervertrauen vor dem Hintergrund des US-chinesischen Handelsstreits zurück. Das enttäuschend ausgefallene Absatzvolumen führte zum größten Aufbau von Fertigwarenlagern seit mehr als sechseinhalb Jahren.