Vierteljährliche Tankan-Umfrage

Japans Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs

Das Geschäftsklima in Japan hat sich laut der neuen Tankan-Befragung der Bank of Japan entgegen den Erwartungen nicht verschlechtert.

Japans Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs

Japans Wirtschaft bleibt
auf Wachstumskurs

Überraschend stabiles Geschäftsklima im dritten Quartal

mf Tokio

Laut der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Zentralbank sind die Manager von Japans Großindustrie unverändert zuversichtlich gestimmt. Zudem verbesserte sich das Geschäftsklima bei den großen Dienstleistern. Analysten hatten im Schnitt Rückgänge erwartet. Damit könnte Japans Wirtschaft im dritten Quartal auf Wachstumskurs geblieben sein, was wiederum den nächsten Zinsschritt der Bank of Japan noch in diesem Jahr wahrscheinlicher macht.

Positiver Kreislauf in Sicht

Die Notenbanker verwenden das Tankan-Ergebnis als einen ihrer wichtigsten Indikatoren für die Konjunkturentwicklung. „Der heutige Tankan-Bericht bestätigt eine Erholung der Nachfrage, die den Ausgangspunkt eines positiven Kreislaufs darstellt“, sagte Atsushi Takeda, Chefökonom am Itochu Research Institute.

Neue Konjunkturdaten bestätigten die stabile Konjunkturlage. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie bewegte sich im September kaum und blieb mit 49,7 nur knapp unter der Expansionsschwelle. Die Arbeitslosenquote ging im August um 0,2 Punkte auf 2,5% zurück. Auf 100 Bewerbern kamen 123 Stellen, eine weniger als im Juli. Die Industrieproduktion sank im August zwar um 3,3% zum Vormonat, aber für September erwarteten die Unternehmen eine Steigerung um 2% und für Oktober um 6,1%.

Robuste Binnennachfrage

Die neue Tankan-Umfrage unter rund 9.000 Unternehmen ergab einen Diffusionsindex von +13 für die Großindustrie, genauso hoch wie vor drei Monaten und der höchste Wert seit zwei Jahren. Bei den Dienstleistern stieg dieser Index um einen Punkt auf selten hohe +34. Als Ursache gilt die robuste Binnennachfrage. Ein positiver Wert bedeutet, dass es mehr Optimisten als Pessimisten gibt.

Wie fast immer blicken die Manager vorsichtig nach vorne. Die Großindustrie erwartet eine Verbesserung bis Dezember um einen Punkt auf +14, die großen Dienstleister eine Verschlechterung auf immer noch starke +28. Für die kommenden Jahre erwarten Japans Unternehmen eine Inflationsrate von jährlich 2,4% und damit über der Zielrate der Notenbank von 2%. Die Großunternehmen wollen ihre Kapitalausgaben im laufenden Jahr um 10,6% steigern.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.