Junge Menschen sind in Großbritannien am stärksten von den negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie getroffen worden – allen Anstrengungen der Regierung, die Folgen für den Arbeitsmarkt abzufedern zum Trotz. Wie die Resolution Foundation ermittelte, stieg der Arbeitslosigkeit von 18- bis 24-Jährigen zwischen dem zweiten und dritten Quartal des vorangegangenen Jahres um fast ein Fünftel. Das sei der höchste Anstieg im Vergleich zu einem Vorquartal seit 1992 gewesen.

„Die Pandemie hat einen in hohem Maße ungleich über die Generationen verteilten Anstieg der Arbeitslosigkeit hervorgerufen und die bestehenden Unterschiede zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen verstärkt“, sagte die Analystin Kathleen Henehan von der Denkfabrik. Junge Menschen hätten ihre Existenzen geopfert, um das Leben anderer Menschen zu retten. Die Regierung müsse es zur Priorität der kommenden Monate und Jahre machen, ihren Karrieren wieder auf die Sprünge zu helfen. Junge Menschen sind verstärkt im Einzelhandel und im Gastgewerbe tätig, zwei der am stärksten von den Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie betroffenen Branchen.

Unterdessen reißt die Kritik am Nordirland-Protokoll der EU-Austrittsvereinbarung in Großbritannien nicht ab. Der britische Chefunterhändler David Frost kommt heute in Brüssel mit Maros Sefcovic zusammen, um die Probleme im innerbritischen Handel zu diskutieren, die sich aus der De-facto-Grenze in der Irischen See ergeben. Nordirlandminister Brandon Lewis trifft den irischen Außenminister Simon Coveney. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden in den vergangenen Tagen 88 Polizeibeamte verletzt. Die Ursachen sind Lewis zufolge vielschichtig – vom Frust über den Lockdown bis hin zur Nachsicht der Polizei gegenüber nationalistischen Politikern, die am Begräbnis des IRA-Kämpfers Bobby Storey teilnahmen, bei dem massenhaft gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen wurde.