Konjunkturdaten sprechen für zügige Erholung

Kiel Economics erwartet 2021 BIP-Plus in Deutschland von 5,4 Prozent

Konjunkturdaten sprechen für zügige Erholung

ba Frankfurt – Die jüngsten Konjunkturdaten lassen erwarten, dass 2020 für die deutsche Konjunktur doch noch versöhnlich ausgeht und die coronabedingten Dellen bald wieder wettgemacht sind. Auch wenn das Winterhalbjahr angesichts des weitgehend lahmgelegten öffentlichen Lebens für die Bevölkerung und die Wirtschaft noch einmal schwierig wird, erwartet die Ökonomenzunft dennoch eine zügige Konjunkturerholung ab dem Frühjahr. Dies zeigt auch die neueste Konjunkturampel, die Kiel Economics für die Börsen-Zeitung berechnet. Diese sei “so grün wie der Tannenbaum”, sagt Institutschef Carsten-Patrick Meier.Laut der Modellrechnung auf Grundlage von mehr als 50 erwartungsbasierten Indikatoren steht für 2021 ein Wirtschaftswachstum zu erwarten – die höchsten Wahrscheinlichkeiten sprechen Meier zufolge für ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5 bis 5,5 % und von 5,5 bis 6 %, die Punktprognose setzt er bei 5,4 % (siehe Grafik). Zum Vergleich: Die Bundesregierung erwartet ein Plus von 4,4 %. Treiber der optimistischeren Prognose ist die vom Ifo-Institut für Dezember gemessene Stimmungsaufhellung.Für Zuversicht sorgt auch, dass der nominale Umsatz der gewerblichen Wirtschaft – ein experimenteller Frühindikator des Statistischen Bundesamts – im November trotz des Lockdowns weiter zugenommen hat und nun das Vorkrisenniveau von Februar übertrifft. Und auch wenn die Unternehmen im Dezember bei Neueinstellungen zurückhaltender geworden sind, wie das Ifo-Beschäftigungsbarometer zeigt: Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich in der Coronakrise bislang vergleichsweise gut geschlagen.Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sorgt in einem dpa-Interview ebenfalls für Optimismus: “Wir haben aus der ersten Phase der Pandemie gelernt, unsere Unterstützungsprogramme für Unternehmen und Beschäftigte funktionieren, unsere Wirtschaft ist heute widerstandsfähiger und die internationalen Lieferketten waren im Unterschied zur Situation im Frühjahr nicht erneut unterbrochen.” – Berichte Seiten 4 und 5