GfK-Konsumklima

Konjunkturzuversicht der Verbraucher steigt

Die zunehmenden Fortschritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben die Konsumlaune der deutschen Verbraucher im Juni kräftiger gesteigert als erwartet. Insbesondere ist die Zuversicht für die weitere konjunkturelle Entwicklung gestiegen und nun...

Konjunkturzuversicht der Verbraucher steigt

ba Frankfurt

Die zunehmenden Fortschritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben die Konsumlaune der deutschen Verbraucher im Juni kräftiger gesteigert als erwartet. Insbesondere ist die Zuversicht für die weitere konjunkturelle Entwicklung gestiegen und nun so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr, wie die monatliche GfK-Umfrage unter rund 2000 Verbrauchern zeigt. Aber auch die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung legten zu. Das wöchentliche Corona-Barometer der Konsumforscher zeigt zudem, dass Geimpfte positiver in die Zukunft blicken und mehr Ausgaben planen als Nichtgeimpfte. GfK-Experte Rolf Bürkl hält es mit Blick auf die Umfrageergebnisse wieder für wahrscheinlicher, dass sich der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte spürbar erholt und die Binnenkonjunktur einen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leistet. Im April hatte dies noch ganz anders ausgesehen (vgl. BZ vom 28. April).

Mittlerweile erholte sich das GfK-Konsumklima und wird für Juli mit –0,3 Punkten prognostiziert nach revidiert –6,9 (zuvor –7,0) Zähler (siehe Grafik). Ökonomen hatten einen etwas geringeren Sprung auf –0,4 Punkte erwartet. „Wir lassen den Lockdown mehr und mehr hinter uns“, kommentierte Bürkl. Dank fallender Corona-Inzidenzen und großer Fortschritte beim Impfen gebe es mehr Lockerungen und Öffnungen. „Zudem ist nun auch Urlaub wieder möglich. Dies sorgt für steigenden Optimismus.“

Bemerkenswert bei der Juni-Umfrage ist laut GfK, dass der Teilindex für die Konjunkturerwartung auf 58,4 Punkte stieg – einen höheren Wert gab es mit 59 Zählern zuletzt im Februar vor zehn Jahren. Die Einkommenserwartung legte ebenfalls kräftig zu – die 34,1 Punkte sind der Höchststand seit Februar 2020. Damit ist das Vorkrisenniveau wieder erreicht. „Eine Reihe von Beschäftigten werden die Kurzarbeit verlassen und verbessern damit ihre Einkommensposition“, hieß es weiter. Im Hinblick auf die Anschaffungsneigung herrsche noch Vorsicht – das entsprechende Barometer legte daher nur leicht zu. Denn trotz der Lockerungen seien eine Reihe von Branchen, vor allem im Dienstleistungsbereich, weiter eingeschränkt, und die Maskenpflicht werde die Freude am Einkaufserlebnis auch künftig in Grenzen halten.