Kräftiger Umsatzsprung im US-Einzelhandel
Online-Verkäufe und Benzinpreise beflügeln US-Einzelhandel
Verbraucher schrauben trotz Inflation Ausgaben hoch
det Washington
Die weiter recht hohe Inflation hat der Kauflust der US-Verbraucher keinen Abbruch getan. Wie das Census Bureau des Handelsministeriums berichtete, stiegen die saisonbereinigten Umsätze im Einzelhandel im März gegenüber dem Vormonat um 0,7%. Erwartet hatten Bankvolkswirte ein Plus von etwa 0,4%. Gegenüber dem Vorjahr legten die Verkaufserlöse um 4,0% zu. Auch revidierte das Ministerium den Anstieg im Februar von 0,6% auf 0,9% nach oben.
Gestützt wurde die Branche vom Online-Versandhandel. Beim Online-Shopping schraubten Konsumenten ihre Ausgaben gegenüber dem Vormonat um 2,7% hoch. Auch ließen Verbraucher bei Gemischtwarenläden die Kassen klingeln. Dort wurde ein Umsatzsprung von 2,1% gemessen. Außerdem trugen höhere Benzinpreise zu dem regen Geschäft bei. Bei Tankstellen zogen die Umsätze um 2,1% an. Bei Autohändlern, in Kaufhäusern, Heimelektronikläden, Sport- sowie Hobby-Geschäften und auch in Buchhandlungen gingen die Verkaufserlöse im Vergleich zum Februar zurück. Ohne Berücksichtigung von Autos und Autoteilen sowie Benzin stiegen die Erlöse gegenüber dem Vormonat um 1,0% und auf Jahressicht um 4,9%.
Schwäche in der Industrie
Unterdessen deutet die Empire-State-Befragung der Federal Reserve Bank von New York auf eine andauernde Schwäche im verarbeitenden Gewerbe hin. Der Index stieg im April um 6,6 Punkte, lag aber mit einem Wert von minus 14,3 Zählern weiter in einem Bereich, der eine Kontraktion signalisiert. Sowohl die Neuaufträge als auch die Lieferungen gaben deutlich nach. Einen Rückgang ermittelte der Fed-Ableger auch bei der Beschäftigung und den Wochenarbeitsstunden. Die Input-Preise legten weiter zu. Die insgesamt schlechte Stimmung ist unter den befragten Firmen weit verbreitet. Nur 37% von ihnen rechnen in den kommenden sechs Monaten mit einer Verbesserung des geschäftlichen Umfelds.