Kritik an EU-Klimainitiative in Entwicklungsländern
EU-Rechnungsprüfer haben sich enttäuscht über eine millionenschwere EU-Initiative zur Hilfe für Entwicklungsländer gegen die Folgen des Klimawandels gezeigt. Die Prüfer haben kaum Nachweise dafür gefunden, dass die Widerstandsfähigkeit der Staaten durch die Initiative gestärkt wurde, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervorgeht. Zudem seien die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in der Initiative nicht ausreichend berücksichtigt worden.
Die Initiative „Globale Allianz gegen den Klimawandel“ stellte zwischen 2007 und 2020 insgesamt rund 729 Mill. Euro bereit, um Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. „Wir haben festgestellt, dass die Globale Allianz gegen den Klimawandel weniger wirkungsvoll war als erhofft“, sagte die zuständige Prüferin Hannu Takkula.
Die Initiative habe nicht gemessen, inwiefern sich die Situation der Menschen vor Ort verbessert habe. Das hat der Rechnungshof nun versucht: Hilfe sei bei den schutzbedürftigen Empfängern nicht immer angekommen, schreiben die Rechnungsprüfer. Ärmere Haushalte hätten sich Projekte oft gar nicht leisten können. Als Beispiel wird der Transport von Regenwasserspeichern zu abgelegenen Pazifikinseln genannt. Auch die Bedürfnisse von Frauen, die stärker betroffen seien, seien nicht genug berücksichtigt worden.
Die Prüfer kritisierten zudem, dass erfolgreiche Pilotprojekte nicht genug ausgeweitet wurden. Mit einer detaillierten Kostenanalyse hätten Einsparungen erzielt werden können, heißt es in der Schlussfolgerung des Berichts.