Handelsstreit

Kukies erneuert Vorbehalte gegen Digitalsteuer

In der Debatte über potenzielle Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen wird viel über Digitalkonzerne gesprochen. Die Bundesregierung mahnt zur Nuancierung.

Kukies erneuert Vorbehalte gegen Digitalsteuer

Kukies erneuert Vorbehalte gegen Digitalsteuer

fed Warschau

Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat abermals Vorbehalte gegen die − vor allem im EU-Parlament, aber auch in der EU-Kommission diskutierten − Vorschläge einer Besteuerung der Umsätze großer Digitalkonzerne geäußert. Eine solche Abgabe wird aktuell in Zusammenhang mit geeigneten Gegenmaßnahmen auf US-Strafzölle erörtert, denn sie würde vor allem die US-Internetriesen treffen.

Alternative Produkte vonnöten

Die EU-Kommission tue gut daran, bei der Vorbereitung etwaiger Gegenmaßnahmen zu differenzieren, in welchen Sektoren es Ausweichalternativen für Europas Unternehmen und Bürger gebe, unterstrich Kukies beim EU-Finanzministertreffen in Warschau. Heimische Unternehmen hätten der Bundesregierung signalisiert, dass sie kaum Alternativen etwa zu US-Datenzentren oder US-Anbietern von Cloud-Nutzung oder künstlicher Intelligenz haben.

Kukies stellte klar, dass deshalb Gegenmaßnahmen, die Digitalkonzerne treffen, nicht vom Tisch seien. Er lobte aber die EU-Kommission dafür, dass sie die Abhängigkeiten der EU-Wirtschaft von bestimmten US-Dienstleistern genau kalibriere und mögliche Maßnahmen nuanciere. Angesprochen darauf, dass in der Debatte nationale Akzente festzustellen seien, unterstrich Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe seine „felsenfeste Überzeugung“, dass die EU-Regierungen zwar zu Recht über Einzelpunkte diskutierten, aber letztlich vereint hinter dem Vorgehen der EU-Kommission stünden.

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