Lagarde zuversichtlich für mittelfristiges Erreichen des Zwei-Prozent-Ziels
Lagarde sieht Preise auf Kurs
Zuversicht für Erreichen des mittelfristigen Teuerungsziels
fed Frankfurt
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, ist zuversichtlich, dass sich die Inflation mittelfristig dem Zielwert von 2% nähert. Jüngste Hinweise würden bestätigen, „dass wir auf dem richtigen Weg sind, um unser Ziel zu erreichen“, erklärte die Französin vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel. Sie unterstrich, dass diese Einschätzung auch bei der Zinsentscheidung in der Oktober-Sitzung Berücksichtigung finden werde. Zugleich bekräftigte sie, dass die Notenbank an ihrem datenbasierten Ansatz festhalten werde.
Lagarde erinnerte im EU-Parlament daran, dass die Teuerungsrate im Euro-Raum zwischen Oktober 2022 und Oktober 2023 auf 5,2% halbiert wurde und dann noch einmal auf 2,6% bis Juni dieses Jahres. „Unsere starke Reaktion hat Früchte gezeigt“, sagte die EZB-Chefin. Sie bereitete allerdings alle volkswirtschaftlichen Beobachter darauf vor, dass der Preisauftrieb in den verbleibenden Monaten dieses Jahres wieder leicht anziehen könnte, da der Basiseffekt gesunkener Energiepreise nicht mehr greife.
Verhalten zuversichtlich äußerte sich Lagarde nicht nur zur Preisentwicklung, sondern auch zur konjunkturellen Entwicklung. Die Wirtschaft erhole sich zwar nur zaghaft, aber immerhin erhole sie sich. Durch den Anstieg der Realeinkommen der Verbraucher erwarte sie zudem, dass die Konjunktur etwas angeschoben werde.
Die oberste Währungsmanagerin Europas warb vor den Abgeordneten noch einmal intensiv dafür, sowohl die Bankenunion zu vollenden als auch die Kapitalmarktunion voranzutreiben. Sie hoffe, sagte Lagarde, dass die Positionierung des Parlaments im Gesetzgebungsverfahren über eine EU-Einlagensicherung dazu beitrage, die Blockade im Rat zu lösen.