Rüstungskonzern

Leonardo hat kein Angebot von Rheinmetall

Nach Informationen der Börsen-Zeitung hat Rheinmetall – anders als von Nachrichtenagenturen berichtet – kein Angebot für zwei Sparten des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo abgegeben. Den Italienern liegt aber eine andere Offerte vor.

Leonardo hat kein Angebot von Rheinmetall

Der italienische Rüstungskonzern Leonardo hat nach Informationen der Börsen-Zeitung kein Angebot von Rheinmetall für seine Töchter Oto Melara und Wass erhalten. Agenturberichten zufolge bietet der deutsche Rüstungskonzern für einen Anteil von 49 % an den Herstellern von gepanzerten Fahrzeugen, Geschützen, Kanonen (Oto Melara) sowie Torpedos und Sonaren (Wass) 190 bis 210 Mill. Euro. Die Leonardo-Sparte kommt laut Analysten bei einem Umsatz von 520 Mill. Euro auf ein Betriebsergebnis von 56 Mill. Euro.

 

Leonardo hat aber schon vor Wochen ein Angebot des Panzerbauers Krauss-Maffei-Wegmann/Nexter (KNDS) über angeblich 700 Mill. Euro für den gesamten Bereich erhalten. Damit böte sich die Chance, Oto Melara am deutsch-französischen Projekt zur Entwicklung des Kampfpanzers MGCS zu beteiligen. Leonardo-CEO Alessandro Profumo macht kein Hehl daraus, KNDS zu bevorzugen. Er bezeichnete das deutsch-französische Unternehmen kürzlich als „idealen Partner“.

 

Leonardo will das Geschäftsfeld loswerden und sich auf andere Bereiche konzentrieren. Die Entscheidung, wer den Zuschlag für Oto Melara und Wass erhält, trifft aber nicht das teilstaatliche Unternehmen, sondern die Regierung in Rom. Rheinmetall-CEO Armin Papperger hat mehrmals sein Interesse an einer Stärkung in Italien bekundet. Er dürfte versuchen, mit der Regierung direkt zu verhandeln. Eine weitere Option könnte eine nationale Lösung mit der Übernahme durch den teilstaatlichen Werftenkonzern Fincantieri sein, der gerade seine Führung austauscht. Damit wäre Italien jedoch der Weg zur Beteiligung an internationalen Projekten eher verbaut.