Lieferengpässe bremsen Einzelhandel immer noch aus
ba Frankfurt
Der Einzelhandel hat immer weniger mit Lieferengpässen zu kämpfen – mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels. Laut der aktuellen Ifo-Umfrage klagten 85,7% der Unternehmen über Engpässe. Im Januar waren es noch 95,6%. „Schwierige Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen bei Lebensmitteln waren zuletzt eine wichtige Ursache für Lücken in den Regalen“, sagte Ifo-Handelsexperte Patrick Höppner. „Lebensmittelhersteller können Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen nutzen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.“ Die Kunden würden stärker auf den Preis achten und seien daher eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen. „In der Tendenz werden daher die Standorte des Lebensmitteleinzelhandels besser besucht.“ Nur bei 17,7% sei die Kundenfrequenz vierte Quartal 2022 gesunken.
Im Einzelhandel insgesamt sind laut den Münchener Konjunkturforschern 53,5% der befragten Unternehmen von Engpässen betroffen, nach 57,4% im Januar. Besonders stark entspannt hat sich die Situation im Fahrradhandel: Noch im Juni 2022 gab es keinen Fahrradhändler, der nicht über Lücken klagte, nun ist es nur noch gut jeder vierte Händler.