Lieferstörungen lasten auf US-Industrie
det Washington
Störungen in globalen Lieferketten, steigende Preise und knappe Arbeitskräfte haben im Oktober dem Wachstum der US-Industrie einen Dämpfer verpasst. Wie aus den Sammelindizes des Institute for Supply Management (ISM) und des Forschungsinstituts IHS Markit für das verarbeitende Gewerbe hervorgeht, wächst die Branche zwar weiter, aber als Folge der Lieferstörungen mit geringerem Tempo.
Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit fiel um 2,3 Punkte auf 58,4 Zähler. Wie IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson feststellte, signalisiert der Wert einerseits andauernde Expansion im verarbeitenden Gewerbe. Schließlich deutet jeder Wert oberhalb von 50 auf Wachstum hin. „Gleichwohl war der Anstieg der Produktion der schwächste seit Juli 2020“, sagte Williamson. Der ISM-Index rutschte ebenfalls ab, um 0,3 Prozentpunkte auf 60,8%, spiegelt nun aber 17 Monate in Folge Expansion wider. Beide Studien sprachen von einem steilen Anstieg der Inputpreise.
Timothy Fiore, der beim Institute for Supply Management das für die Unternehmensbefragung zuständige Gremium leitet, stellte fest, dass Unternehmen „bei hoher Nachfrage mit zahlreichen, einzigartigen Hürden zu kämpfen haben“. Dazu zählen Rohstoffknappheiten, lange Lieferfristen und zunehmender Preisdruck. Hinzu kämen weitere Faktoren, die eine direkte Folge der Coronavirus-Pandemie sind, sagte Fiore. Er nannte unter anderem die Abwesenheitsrate von Arbeitern, kurzfristige Corona-Beschränkungen und die Überlastung der Häfen sowohl in China als auch in den USA.
Im September schlugen die Engpässe auch in dem unerwarteten Rückgang der Bauausgaben zu Buche, die nach Angaben des Census Bureau des US-Handelsministeriums saisonbereinigt und annualisiert um 0,5% nachgaben. Erwartet hatten Ökonomen nach einem Plus von 0,1% im August eine Zunahme um 0,5%. Rückgänge ermittelte das Ministerium im September sowohl bei staatlichen als auch privaten Bauprojekten.