Finanzminister

Lindner plant weitere Entlastungen wegen Inflation

Bundesfinanzminister Christian Lindner will angesichts der hohen Inflation und Energiepreise zeitnah Details für eine weitere Entlastung der Bevölkerung vorstellen. Das sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin. Laut „Spiegel“ soll...

Lindner plant weitere Entlastungen wegen Inflation

Reuters Berlin

Bundesfinanzminister Christian Lindner will angesichts der hohen Inflation und Energiepreise zeitnah Details für eine weitere Entlastung der Bevölkerung vorstellen. Das sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin. Laut „Spiegel“ soll sich die Entlastung 2023 auf gut 10 Mrd. Euro summieren, 2024 noch einmal auf rund 4 Mrd. Euro. Lindner selbst kündigte an, die sogenannte kalte Progression bekämpfen zu wollen, wovon weite Teile der Bevölkerung profitieren würden. Dem „Spiegel“ zufolge sind zudem Erhöhungen beim Kindergeld geplant.

Konkret soll der steuerliche Grundfreibetrag von derzeit 10348 Euro auf 10633 Euro im nächsten Jahr und auf 10933 Euro im übernächsten Jahr steigen. Der Spitzensteuersatz, der gegenwärtig bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 58597 Euro einsetzt, solle 2023 erst bei einer Größenordnung von 61972 Euro greifen, ein Jahr später bei 63521 Euro. Das Kindergeld für die beiden ersten Kinder solle 2023 um 8 Euro auf dann 227 Euro zulegen. Für das dritte Kind würden Eltern 2 Euro mehr bekommen, dann ebenfalls 227 Euro. Für das vierte Kind soll es bei 250 Euro bleiben. 2024 würde das Kindergeld für die ersten drei Kinder noch einmal um 6 Euro steigen.

Die kalte Progression entsteht, wenn das Steuersystem nicht an die Inflation angepasst wird, die momentan in Deutschland so hoch ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Steuerzahler können dann etwa bei Lohnerhöhungen in eine höhere Steuerklasse rutschen und deshalb netto weniger Geld zur Verfügung haben als vorher. Lindner twitterte, ein Abbau der kalten Progression könne ein spürbarer und dauerhafter Inflationsausgleich sein. „Denn: Von einer Änderung des Tarifverlaufs profitieren kleine und mittlere Einkommen relativ am stärksten.“ Dem „Handelsblatt“ sagte der FDP-Chef, bei der Reichensteuer die Eckwerte nicht verschieben zu wollen.