Lohndruck im Euroraum lässt etwas nach
Lohndruck im
Euroraum lässt
etwas nach
ba Frankfurt
Der Lohndruck im Euroraum hat im zweiten Quartal etwas nachgelassen. Laut dem Statistikamt Eurostat haben die Arbeitskosten pro Stunde im Jahresvergleich um 4,7% zugelegt. Im ersten Quartal betrug der Abstieg noch revidiert 5,0 (zunächst 5,1)%. Ökonomen hatten allerdings mit einem etwas stärkeren Rückgang gerechnet. Die EZB schaut derzeit genau auf die Lohnentwicklung, da sie vor allem die Teuerung bei den arbeitsintensiven Dienstleistern befeuert. Was wiederum den Disinflationsprozess verlangsamt.
Laut Eurostat trieben vor allem die Lohnnebenkosten die Arbeitskosten: Sie stiegen um 5,2%, während die Löhne und Gehälter je Stunde um 4,5% zulegten. Bezogen auf Wirtschaftszweige meldet Eurostat für die (vorwiegend) nichtgewerbliche Wirtschaft um 4,9% höhere Arbeitskosten. In der gewerblichen Wirtschaft gab es insgesamt ein Plus von 4,6%. Dabei legten die Arbeitskosten in der Industrie um 4,8% zu und im Baugewerbe um 5,3%; der Dienstleistungssektor verzeichnet ein Wachstum von 4,5%.
Unter den Ländern des gemeinsamen Währungsraums gab es die höchsten jährlichen Anstiege im zweiten Quartal in Kroatien (17,6%), Lettland (11,0%) und Litauen (10,9%). Die Länder mit den geringsten Zuwächsen sind Belgien (2,6%), Italien (3,3%) und Frankreich (3,7). Deutschland liegt mit 5,1% über dem Schnitt.