Großbritannien

London pumpt mehr Geld ins Gesundheits­wesen

Premierminister Rishi Sunak hat einen Fünf-Punkte-Plan für Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitswesen NHS vorgestellt. Seine harte Haltung zu den Lohnforderungen der Beschäftigten änderte sich nicht.

London pumpt mehr Geld ins Gesundheits­wesen

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt, der dem öffentlichen Gesundheitswesen NHS (National Health Service) auf die Sprünge helfen soll. Die Regierung wolle die Kapazitäten ausbauen, die Belegschaft vergrößern, die Entlassung nach einem Krankenhausaufenthalt beschleunigen, mehr Menschen außerhalb der Krankenhäuser pflegen und das unter der Telefonnummer 111 erhältliche Informations- und Hilfsangebot verbessern, sagte er nach einem Krankenhausbesuch in North Tees. Sunak versprach die „größte und schnellste Verbesserung der Notfallwartezeiten in der Geschichte des NHS“.

Regierung und NHS England präsentierten ihren Plan dafür. Demnach sollen binnen zwei Jahren 5000 neue Krankenhausbetten geschaffen und 800 neue Rettungswagen angeschafft werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1 Mrd. Pfund. Unklar ist allerdings, wo das Personal herkommen soll, um diese zusätzlichen Ressourcen zu bewirtschaften. Derzeit ist eine von zehn Stellen im NHS nicht besetzt. Eines der Ziele des öffentlichen Gesundheitswesens ist, dass 95% der Menschen, die in die Notaufnahme eines Krankenhauses kommen, innerhalb von vier Stunden von einem Mediziner in Augenschein genommen werden. Sie könne kein Datum dafür nennen, wann es erreicht wird, sagte die Staatssekretärin Helen Whately aus dem Gesundheitsministerium der BBC. Man hoffe bis zum Jahresende von derzeit 70% auf 76% zu kommen. Nachdem es seit Beginn der Pandemie kaum noch möglich ist, bei NHS-Allgemeinmedizinern Termine zu bekommen, machen sich viele Menschen direkt auf den Weg in die Notaufnahme.

Unterdessen zeichnet sich kein Ende der Arbeitskämpfe ab, die das öffentliche Gesundheitswesen lähmen. Nichts würde ihm mehr Vergnügen bereiten, „als mit einem Zauberstab zu wedeln und jedem von Ihnen viel mehr zu bezahlen“, sagte er auf einer Veranstaltung in Darlington. Aber für die Überprüfung der Löhne im NHS gebe es eine unabhängige Kommission. Die Regierung habe deren Empfehlungen übernommen. Damit hält er an seiner bisherigen harten Haltung fest.

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