Materialmangel sinkt geringfügig
ba Frankfurt
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im April geringfügig entspannt. Eine substanzielle Entlastung ist auch für die kommenden Monate nicht in Sicht, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte. So klagten 75,0% der Firmen des verarbeitenden Gewerbes über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im März waren es noch 80,2%. „Von einer durchgreifenden Entspannung kann nicht gesprochen werden“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Neben dem Krieg in der Ukraine bereitet der Blick nach China zunehmend Sorgen.“ Am stärksten betroffen waren die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (91,9%) und die Autoindustrie (89,1%).
In der Baubranche, in der auch der Ifo-Geschäftsklimaindex abgestürzt ist, ist der Materialmangel so hoch wie nie seit Beginn der Zeitreihe 1991. Im Hochbau stieg der Anteil der Betroffenen von 37,2% im März auf 54,2%. Zudem kam es laut Ifo-Institut wegen gestiegener Bau- und Finanzierungskosten bereits zu mehr Auftragsstornierungen.