Mehr Arbeitslose in der Eurozone

Kritik an Kurzarbeit in Deutschland

Mehr Arbeitslose in der Eurozone

ast Frankfurt – Die Arbeitslosenquote ist im August im Euroraum den fünften Monat in Folge gestiegen. Sie legte um 0,1 Prozentpunkte auf 8,1 % zu. Damit hat sie den höchsten Stand seit Juli 2018 erreicht. Das geht aus den aktuellen Arbeitsmarktdaten hervor, die das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag veröffentlichte. Den Statistikern zufolge waren in der gesamten Europäischen Union im August 15,6 Millionen Menschen ohne Arbeit, davon 13,18 Millionen im Euroraum. Im Vergleich zum Vormonat stieg ihre Zahl in Euroland um 251 000.Besonders hart betroffen sind Personen im Alter unter 25 Jahren. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt deutlich höher als die Gesamtquote. Im Euroraum waren 2,46 Millionen Jugendliche erwerbslos, in der gesamten EU mehr als 3 Millionen. Die Quote liegt bei 17,4 % in der EU. Damit sind so viele junge Menschen arbeitslos wie zuletzt Anfang 2009 nach der Finanzkrise. Im März hatte die Arbeitslosigkeit in der EU ihren historischen Tiefststand erreicht. Die Corona-Pandemie machte diesen Erfolg jedoch zunichte.Der deutsche Arbeitsmarkt beruhigt sich nach der Krise inzwischen wieder. Allerdings wird Kritik an der Nutzung der Kurzarbeit laut. In anderen Ländern gehe der Einsatz vergleichbarer Instrumente schneller zurück, kritisierten Ökonomen. Arbeitsmarktexperten warnen jedoch vor einem zu schnellen Ende der Maßnahmen: Aktuell ist noch nicht sicher, ob es sich bei der relativen Beruhigung am Arbeitsmarkt um die Ruhe vor oder nach dem Sturm handelt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht die Krise jedenfalls noch nicht überwunden. Die Kurzarbeit sei daher nach wie vor wichtig, um Brücken zu bauen.