hip London – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Großbritannien von April bis Juni um 25 000 gestiegen. Wie das Statistikamt ONS mitteilt, verharrte die Arbeitslosenquote in den drei Monaten per Ende Juni – wie weithin erwartet – bei 5,6 (i.V. 6,3) %. Volkswirt Ben Brettell von Hargreaves Lansdown strich jedoch heraus, dass die Zahl der Arbeitslosen damit erstmals in zwei Jahren in zwei aufeinanderfolgenden Monaten gestiegen sei. Das Wachstum der durchschnittlichen Wochenlöhne inklusive Sonderzahlungen verlangsamte sich auf 2,4 %, nachdem es einen Monat zuvor noch bei 3,2 % gelegen hatte. Boni herausgerechnet stagnierte es bei 2,8 %. Brettell sprach von enttäuschenden Zahlen. Für Fabrice Montagne, den bei Barclays für den Heimatmarkt zuständigen Volkswirt, sendet der Arbeitsmarkt “etwas zweideutige Signale”. Damit spielt er auf die Äußerungen von David Miles an, mit denen das Mitglied des geldpolitischen Komitees (MPC) der Bank of England erklärte, warum er bei der jüngsten MPC-Sitzung nicht für eine Zinserhöhung gestimmt hat. Die Confederation of British Industry (CBI) zeigte sich wenig begeistert von den Zahlen. “Das Lohnwachstum ist zwar alles in allem stabil geblieben, aber im privaten Sektor ist es leicht zurückgegangen”, bemängelte der Generaldirektor des Verbands, John Cridland. “Dort verlangsamte sich das Wachstum der regulären Löhne und die Sonderzahlungen gingen zurück.”