Mehr Erwerbstätige in Deutschland
ast Frankfurt
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Schlussquartal des Coronajahres im Vergleich zum dritten Quartal leicht gestiegen auf 44,8 Millionen Erwerbstätige. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steht ein deutliches Minus von 1,6% zu Buche. Das gab das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag bekannt. Grund für das nach wie vor niedrige Niveau ist die Corona-Pandemie.
Positiv zu bemerken ist, dass trotz des erneuten Lockdowns seit Anfang November wieder mehr Menschen in Arbeit sind. Das Plus war mit 145000 Personen oder 0,3% allerdings vergleichsweise schwach. „Im Zuge der Corona-Pandemie fällt der Zuwachs deutlich schwächer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre“, heißt es dazu von den Statistikern. So verharrt die Beschäftigung deutlich unter dem Vorkrisenniveau (siehe Grafik). Rund 747000 Beschäftigte weniger als im Schlussquartal 2019 zählte das Statistikamt.
Insbesondere in den Dienstleistungsbranchen nahm die Zahl der Beschäftigten ab. Die größten Verluste verzeichneten Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie die Unternehmensdienstleister, zu denen etwa Zeitarbeitsfirmen gehören. Geringverdiener, kurzfristig Beschäftigte und Selbstständige verloren aufgrund der Coronakrise überdurchschnittlich häufig ihren Job bzw. ihre Lebensgrundlage. Die Tatsache, dass die Millionen Kurzarbeiter als Erwerbstätige gezählt werden, deutet darauf hin, dass die Gesamtsituation noch deutlich angespannter sein dürfte, als die Zahlen zeigen.
Fachkräftemangel nimmt zu
Trotz weit verbreiter Kurzarbeit, die nicht nur Jobs sichert, sondern auch den Fachkräftemangel über die Krise mildern soll, stieg die Zahl der Unternehmen wieder, die für das erste Quartal 2021 einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern meldeten. Das geht aus dem Fachkräftebarometer hervor, dass die Förderbank KfW und das Ifo-Institut am Donnerstag erstmals veröffentlichten. Es soll künftig jeweils im Frühjahr und Herbst erscheinen. 20,6% der Unternehmen werden durch den Fachkräftemangel im ersten Quartal behindert, so die Ökonomen. Trotz des Lockdowns waren das 5,6 Prozentpunkte mehr als im dritten Quartal 2020. Mittelständische Unternehmen sind demnach stärker betroffen als große Firmen. Ende 2021 dürften dem Barometer zufolge wieder mehr als ein Drittel der Firmen in Deutschland Schwierigkeiten haben, geeignetes Personal zu finden.