Nahezu jedes fünfte mittelständische Unternehmen in Deutschland erwartet wegen der Coronakrise einen dauerhaften Rückgang der Nachfrage nach seinen Produkten oder Dienstleistungen. Das geht aus einer Analyse der Researchabteilung der staatlichen Förderbank KfW hervor. Besonders pessimistisch blicken jene Unternehmen in die Zukunft, die besonders stark von den Corona-Einschränkungen betroffen waren und sind.

Die Analyse dürfte die Debatte über die langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie anheizen. Der Mittelstand gilt in Deutschland als Rückgrat der Wirtschaft – sowohl in Sachen Wertschöpfung wie bei Beschäftigung und Ausbildung. Mehr als 99% der hiesigen Unternehmen gehören zum Mittelstand.

Laut der KfW-Analyse erwartet etwa ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen, dass das durch die Coronakrise veränderte Konsumverhalten die Nachfrage nach ihren wichtigsten Produkten oder Dienstleistungen auch nach der Krise beeinflussen werde. 17% rechnen mit einem dauerhaften Nachfragerückgang. Hierzu zählen vor allem Unternehmen aus dem Handel (20%) und dem verarbeitenden Gewerbe (19%). Weniger skeptisch ist das Baugewerbe (9%).

Allerdings erwarten auch rund 14% der Mittelständler, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen nach der Krise stärker gefragt sein werden als davor. Selbst unter den Unternehmen, die sich durch die Corona-Einschränkungen in ihrer Existenz bedroht sehen, gehen rund 8% von einer steigenden Nachfrage nach der Pandemie aus. Rund vier von zehn Mittelständlern rechnen damit, dass sich die Nachfrage wieder auf dem Vorkrisenniveau einpendelt.

„Die Coronakrise könnte als Katalysator für Veränderungen im Mittelstand in die Geschichte eingehen“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib: „Anpassungen werden für die davon betroffenen Unternehmen wohl unumgänglich sein.“