Einkaufsmanagerindex

Müde Stimmung in der chinesischen Industrie

Neue Einkaufsmanagerdaten aus China lassen konkrete Anzeichen für die erhoffte Belebung im Industriesektor vermissen. Der Caixin China Manufacturing Purchasing Manager Index (PMI) wartet sogar mit einer negativen Überraschung auf.

Müde Stimmung in der chinesischen Industrie

nh Schanghai

Neue Einkaufsmanagerdaten aus China lassen konkrete Anzeichen für die erhoffte Belebung im Industriesektor vermissen. Der gestern veröffentlichte Caixin China Manufacturing Purchasing Manager Index (PMI) wartet mit einer negativen Überraschung auf. Das auf einer privaten Erhebung basierende Stimmungsbarometer für das verarbeitende Gewerbe ist im November von 50,6 auf 49,9 Punkte abgerutscht und liegt nun wieder knapp unter der sogenannten Expansionsschwelle bei 50 Punkten. Dies deutet auf ein praktisch unverändertes Aktivitätsniveau im Vergleich zum Vormonat hin. Analysten hatten indes erwartet, dass sich der Index auf dem Niveau von Ende Oktober halten würde.

Am Vortag hatte der ebenfalls monatlich ermittelte, aber stärker auf die Staatswirtschaft abhebende offizielle Einkaufsmanagerindex des Pekinger Statistikbüros mit einem Anstieg von 49,7 auf 50,1 Punkte zwar eine leichte Festigung des Klimas im Industriegewerbe angedeutet, war damit aber nur geringfügig über die Expansionsschwelle hinausgekommen. China-Ökonomen betonen, dass die leichte Erholung beim offiziellen PMI vor allem darauf zurückgeführt werden kann, dass die im Oktober aufgekommene Stromversorgungskrise nach einer Reihe von Eingriffen der Regierung wieder deutlich entschärft worden ist. Allerdings leiden vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) noch immer unter der laufenden Verteuerung der Rohstoffe und damit einer erhöhten Kostenbelastung auf der Inputseite.

Seitens der chinesischen Regierung will man mit einer Reihe von fiskalischen und geldpolitischen Maßnahmen zur Stärkung des KMU-Sektors beitragen, betonte Chinas Vizepremierminister Liu He im Rahmen eines Redebetrags auf einer Wirtschaftskonferenz. Gleichzeitig wolle man das Investitionsumfeld für ausländisch finanzierte Unternehmen in China weiter verbessern. Dabei betonte Liu, dass er weiterhin zuversichtlich für Chinas Wachstumsausblick im kommenden Jahr gestimmt sei.