Norweger schalten Gang zurück
rec Frankfurt
Norwegens Zentralbank lässt es im Kampf gegen die Inflation langsamer angehen. Sie legte am Donnerstag nur noch eine kleine Zinserhöhung nach, während die meisten Beobachter mit mehr gerechnet hatten. Die Kollegen in Tschechien scheinen ihren Straffungszyklus abgeschlossen haben, denn sie hielten den Leitzins zum dritten Mal nacheinander konstant. Trotz einer nach wie vor hohen Inflation war diese Entscheidung weithin erwartet worden.
Die Währungshüter in Oslo haben den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Dieser steht nun bei 2,5%. Beobachter hatten mehrheitlich mit einer weiteren Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt gerechnet. So stark hatte die Zentralbank den Leitzins bei den vorangegangenen drei Zinsentscheiden angehoben.
Damit dürfte es gleichwohl nicht getan sein. Man werde angesichts der hohen Inflation den Leitzins „sehr wahrscheinlich“ im Dezember erneut anheben, heißt es in einer Mitteilung der Notenbank. Sie verwies zugleich auf Signale für eine sich abschwächende Konjunktur. Zudem stünden niedrigere Transport- und Energiepreise in Aussicht, was die Inflation dämpfen könnte. Dies könne künftig zu einem „graduelleren“ Ansatz bei der Zinspolitik führen. Der Ausblick sei unsicherer als sonst.
Die tschechische Notenbank bleibt sich und ihrer Geldpolitik derweil in veränderter Besetzung treu. Seit vor wenigen Monaten mehrere Posten im Entscheidungsgremium umbesetzt wurden, hat die Zentralbank den Leitzins nicht mehr weiter erhöht. Auch beim Zinsentscheid am Donnerstag beließen die Währungshüter den Zins bei 7%.
Damit bestätigt sich, was Analysten schon vor Monaten erahnt hatten: Tschechiens Notenbanker sehen eine straffere Geldpolitik mehrheitlich kritisch, obwohl die Inflation in dem Land nach wie vor deutlich zweistellig ist. Sorgen um das Wachstum wiegen inzwischen schwerer. Deshalb beschränken sich die Währungshüter darauf, mit Eingriffen an den Devisenmärkten Schwankungen der tschechischen Krone einzudämmen.