Studie

Öffentlichem Dienst gehen IT-Fachkräfte aus

Bis 2030 fehlen dem öffentlichen Sektor 140.000 IT-Experten. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Die Gefahr, digitales Know-how zu verlieren und die Digitalisierung der Verwaltung zu verschleppen, ist groß.

Öffentlichem Dienst gehen IT-Fachkräfte aus

ast Frankfurt

Schon heute sind 340000 Stellen im öffentlichen Dienst nicht besetzt. Bis 2030 wird die Lücke bei etwa 840000 unbesetzten Vollzeitstellen liegen, rechnet die Unternehmensberatung McKinsey vor. Besonders problematisch: Bei IT- und Digitalberufen ist die Personallücke besonders groß. Derzeit fehlen etwa 39000 Informatik- und IT-Fachkräfte – bis 2030 dürfte ihre Zahl auf 140000 wachsen. Für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung dürfte sich das als großer Hemmschuh entpuppen.

Der Hauptgrund für den Engpass ist, dass bis 2030 mehr als 1,5 Millionen Angestellte aus Altersgründen aus dem Dienst ausscheiden – das entspricht rund einem Drittel der insgesamt etwa 5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Sektor. „Der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst verschärft sich. Dass vor allem in den digitalen Berufen Personal fehlt, ist insbesondere mit Blick auf die so wichtige Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung eine große Herausforderung“, mahnt Co-Autor Björn Münstermann.

Dabei erscheint der öffentliche Sektor für die Absolventen von IT-Studiengängen­ nur mäßig attraktiv: Gerade einmal 3% der sozialversicherungspflichtigen IT-Experten arbeiten hier. Pro Jahr schließen 26000 Absolventen ihr Studium ab. Bliebe es bei dieser Verteilung, würde der öffentliche Sektor nur 800 Experten pro Jahr hinzugewinnen – und damit deutlich zu wenig. Den Studienautoren zufolge kann der Personalengpass und die Gefahr, digitales Know-how in der Verwaltung zu verlieren, nur gebannt werden, indem Mitarbeitende weitergebildet werden und auch Quereinsteiger stärker bei den Einstellungen berücksichtigt werden.