Oxfam geißelt wachsende Zahl an Superreichen
Oxfam geißelt
wachsende Zahl
an Superreichen
lz Frankfurt
Das Vermögen der Superreichen auf der Welt wächst immer schneller, beklagt die Entwicklungsorganisation Oxfam zum Start des Weltwirtschaftsforums in Davos. Nach einem neuen Bericht gibt es weltweit inzwischen 2.769 Milliardäre. Gleichzeitig stagniere die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank lebten, und die Zahl hungernder Menschen steige, schreibt die Organisation auf der Basis etwa von Forbes-Schätzungen, Daten der Weltbank und aus dem UBS-Weltvermögensreport.
Deutschland hat danach die viertmeisten Milliardäre weltweit. Ihre Zahl habe im vergangenen Jahr um neun auf 130 Personen zugenommen. Oxfam kritisiert, dass deutsche Milliardäre überdurchschnittlich von Erbschaften profitieren. Während weltweit 36% des Milliardärsvermögens aus Erbschaften stammt, sind es hierzulande sogar 71%. „Auch in Deutschland wächst der Superreichtum unaufhaltsam“, warnt Oxfam.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hält wenig von der Aufstellung und kritisiert vor allem die Tonlage als „einseitig“, wonach die Welt immer ungleicher geworden sei. Sattdessen sei die relative Nettovermögensungleich zwischen 2008 und 2023 sogar rückläufig gewesen. Auch Daten der Bundesbank zur Vermögensverteilung hierzulande zeigten, dass sich die Ungleichheit reduziert habe. Ein großer Teil der Vermögensungleichheit ist dem IW zufolge auch der demografischen Entwicklung geschuldet. Und berücksichtige man etwa auch die gesetzlichen Rentenansprüche, reduziere sich die Ungleichheit sogar um mehr als ein Fünftel.